Herne. In einem Kindermodengeschäft in Wanne-Eickel droht ein vielfach vorbestrafter Taschendieb mit Reizgas. Jetzt wurde er am Landgericht verurteilt.
Ein hinterlistiger Diebstahlscoup in einem Kindermodengeschäft in Wanne-Eickel kostet einen massiv vorbestraften Serientäter erneut die Freiheit: Das Bochumer Landgericht verhängte gegen den selbst ernannten „Kleptomanen“ (54) drei Jahre und eine Woche Haft wegen schweren räuberischen Diebstahls.
Der Angeklagte aus Castrop-Rauxel hatte sich am 25. März 2022 unbemerkt in einen Nebenraum des Ladenlokals in der Wanner Innenstadt geschlichen und dort die Handtasche der Geschäftsinhaberin durchwühlt. Nachdem er eine Geldbörse (75 Euro Bargeld, Karten und Ausweise) in seiner Jacke verschwinden lassen hatte, war der Taschendieb erwischt worden. Um mit der Beute flüchten zu können, hatte der 54-Jährige dann ein Fläschchen Tierabwehrspray hervorgezogen und damit gedroht. Die Ladeninhaberin hatte den Taschendieb daraufhin ziehen lassen. Weit war der 54-Jährige aber nicht gekommen: An einer nahen Haltestelle war er gestellt worden.
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Im Prozess vor der 4. Strafkammer hatte der Taschendieb ein Geständnis abgelegt. „Ich habe aus Langeweile geklaut. Schon mit zwölf hieß es, ich bin Kleptomane“, hatte er eingeräumt. Alkohol- und Drogenexzesse hatten dem Mann seit frühen Jugendzeiten immer wieder Gefängnisaufenthalte eingebracht. Der 54-Jährige gestand darüber hinaus: „Meine Mutter hat mir dann immer Hasch in das Gefängnis gebracht. Die Inhaftierungen zogen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Es ging rein, raus, rein, raus...“ Zuletzt will sich der 54-Jährige jedoch selbst von seiner Alkoholsucht therapiert haben: „Ich trinke nicht mehr.“ Die Richter verhängten am Ende eine Woche mehr als die Mindeststrafe von drei Jahren Haft. Miteinbezogen wurde dabei noch eine andere Strafe.