Herne. Die Taverne El Greco in Herne bietet klassische griechische Küche. Doch können die Gerichte überzeugen? Wir haben den WAZ-Gastrotest gemacht.

In unmittelbarer Nähe zum Schloss Strünkede befindet sich die Taverne El Greco. Wer im Wintergarten oder draußen Platz nimmt, kann den Blick über die Straße über den Schlosspark schweifen lassen. Seit über 40 Jahren ist das Restaurant in Familienhand und bietet authentische griechische Küche. Hier kann man nicht nur speisen, sondern auch Hochzeiten, Taufen oder Geburtstage feiern.

Atmosphäre: Ein Hingucker ist sicherlich der überdachte und somit vor Hitze und Regen geschützte Wintergarten, in dem man einen guten Rundumblick hat. Wer es noch luftiger möchte, kann zudem an einem der Tische in Richtung Straße oder neben dem Gebäude Platz nehmen. Das Innere der Taverne bietet zudem einen Speiseraum und einen Raum, in dem sich eine große Theke befindet, sowie zwei, aber nicht allzu aufdringlich platzierte Spielautomaten. An einer Wand hängen große Tafeln mit tagesaktuellen Angeboten. Das Interieur ist typisch mediterran, mit weißem Klinker, Amphoren, Säulen und Wandbildern. Gespeist wird innen an rustikalen Holztischen mit passenden Stühlen und draußen an rot getünchten Holztischen mit Korbstühlen. Die Beleuchtung ist sowohl direkt als auch indirekt. Insgesamt vermittelt der Gastraum einen gemütlichen Eindruck.

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Die gemischte Vorspeisenplatte reicht auch für zwei Personen.
Die gemischte Vorspeisenplatte reicht auch für zwei Personen. © Jennifer Humpfle

El Greco: Speisekarte umfasst zwölf Seiten

Service: Kaum haben wir den Gastraum betreten, werden wir auch schon begrüßt und freundlich zu einem Tisch geleitet. Der Kellner erkundigt sich direkt, ob wir schon etwas trinken möchten. Die Getränkebestellung ist mitsamt der Karte innerhalb weniger Minuten da. Fragen zu den Speisen beantwortet der Kellner kompetent und freundlich und fragt zudem, wie viel Zeit wir zwischen Vorspeise und Hauptgericht gerne hätten. Kleinere Missverständnisse in der Bestellung werden problemlos gelöst. Das Verhältnis des Kellners zu den Gästen ist locker, man erhält schnell das Gefühl, schon immer Gast zu sein und fühlt sich ins familiäre Ambiente des Restaurants einbezogen. Einige der Gäste scheinen denn auch tatsächlich regelmäßig in der Taverne zu speisen und sind mit dem Personal per du.

Die Pilze sind fantastisch, schön dick geschnitten und frisch geröstet.
Die Pilze sind fantastisch, schön dick geschnitten und frisch geröstet. © Jennifer Humpfle

Angebot: Die Speisekarte umfasst ganze zwölf Seiten und bietet eine umfassende Auswahl von kalten und warmen Vorspeisen wie Taramas, Fischrogenpaste (6 Euro) oder Manitaria, frische, gebratene in Scheiben geschnittene Champignons mit Sauce Béarnaise und Käse überbacken (9 Euro) über Käse, Fischvorspeisen bis hin zu Salaten. Die Hauptspeisen liegen preislich zwischen 13 Euro (Schnitzel Wiener Art) und 30 Euro (Rumpsteak). Für Vegetarier gibt es zwei Gerichte, für Kinder drei. Interessant ist der Mittagstisch, bei dem es von 12 bis 14.30 Uhr elf Gerichte für je 11 Euro gibt, zum Beispiel Souflaki, Bifteki oder Pangasiusfilet. Da wir an einem Montag hier sind, entscheiden wir uns für ein weiteres Angebot aus der „Schnitzelparade“ – jede Variation kostet 11 Euro. Wir wählen das Jägerschnitzel und das Paprikaschnitzel und als Vorspeise Mezes Ena, gemischte kalte und warme Vorspeisen für eine Person zum Teilen.

Restaurant in Herne kann überzeugen

Geschmack: Die gemischte Vorspeisenplatte für eine Person reicht locker, um sie mit zwei oder mehr Personen zu teilen. Die verschiedenen Pasten und das Kartoffelpüree sind ansprechend mit einem Eisportionierer auf der weißen Platte drapiert worden. Dazu gibt es Aubergine, Zucchini, Weinblatt und Fladenbrot. Die einzelnen Bestandteile sind gut herauszuschmecken. Alles ist schmackhaft, selbst die Fischrogenpaste – für mich als nicht Fisch-Fan gänzlich unbekannt – schmeckt mir. Die Hauptgerichte sind ebenfalls auf dezenten weißen Tellern angerichtet. Die Schnitzel sind unterschiedlich groß, was darauf schließen lässt, dass sie in der Küche frisch geklopft und zubereitet werden. Die Panade ist knusprig, das Schnitzel nicht zu fettig. Die Sauce ist lecker, übertönt für meinen Geschmack allerdings ein bisschen zu sehr das Pilzaroma. Die Pilze hingegen sind fantastisch, schön dick geschnitten und frisch geröstet. An der Paprikasauce gibt es nichts zu beanstanden. Für ein bisschen Schärfe wurden auf Wunsch Chilliflocken zum Nachwürzen gereicht. Die Pommes sind genau richtig knusprig und perfekt gewürzt. Auch der Beilagensalat überzeugt. Ansprechend angerichtet, mit einem sehr leckeren Essig-Öl-Dressing ist er eine perfekte Ergänzung zum Schnitzel.

Das Dessert kommt in einer Glasschale und rundet das Essen perfekt ab.
Das Dessert kommt in einer Glasschale und rundet das Essen perfekt ab. © Jennifer Humpfle

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Nach dem Essen gibt es einen Ouzo bzw. einen Espresso aufs Haus. Da die Portionen – vor allem die der Vorspeise – großzügig sind, lassen wir uns die Reste einpacken und ordern noch eine kleine Nachspeise, Joghurt mit Honig und Walnüssen (5 Euro). Das Dessert kommt in einer Glasschale und rundet das Essen perfekt ab.

Fazit: Die Qualität der Speisen, das Ambiente und die Freundlichkeit des Personals überzeugen auf ganzer Linie. Der Mittagstisch ist ein tolles Angebot – vor allem, da die Portionen nicht kleiner zu sein scheinen und man für 11 Euro wirklich gut und lecker satt wird. Ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Gerne wieder!

Bewertung:

  • Geschmack: 5 von 5
  • Atmosphäre: 4 von 5
  • Service: 5 von 5
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: 5 von 5

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.

Adresse: Forellstraße 10, Öffnungszeiten: Mo - Fr: 12 bis 14.30 Uhr, 16.30 Uhr bis 23 Uhr, Di Ruhetag, Samstag 12 bis 23 Uhr, Sonn -und Feiertage 11 bis 23 Uhr