Herne. Der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt am Schloss Strünkede in Herne wird wohl nicht stattfinden. Es lag nicht an der Nachfrage beim Publikum.
Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt am Schloss Strünkede in Herne wird 2023 sehr wahrscheinlich nicht stattfinden. Das erklären die Veranstalter der Agentur „Sündenfrei“ auf WAZ-Nachfrage. Es seien schlichtweg nicht ausreichend Händler mit entsprechendem Schwerpunkt zu bekommen.
- Der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt hat bislang zweimal stattgefunden
- Mehrere tausend Menschen kamen zum Schloss Strünkede
- Veranstalter ist die Agentur „Sündenfrei“
- Offiziell ist die Veranstaltung 2023 noch nicht abgesagt, die Absage gilt aber als sicher
Nur Zusagen von 15 Händlern – mindestens 30 benötigt
„Wir haben die Veranstaltung noch nicht abgesagt, aber es gibt keine große Hoffnung mehr“, sagt Veranstalter Henri Bibow. Von etwa 30 Ständen, die er für den Betrieb des Weihnachtsmarktes benötige, habe er gerade einmal Zusagen von 15 Händlern. Das sei viel zu wenig, um ein attraktives Angebot auf die Beine zu stellen.
„Es gibt aktuell zu viele Märkte in diesem Bereich“, sagt Bibow. Ein großer Teil der Stammhändler, die mit seiner Agentur zusammenarbeiten, sei beispielsweise beim großen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt im Dortmunder Fredenbaumpark gebucht. Aktuell sei eine Tendenz zu sehr großen Weihnachtsmärkten zu spüren. Der Markt im Fredenbaumpark wird von einem anderen Veranstalter organisiert, der Lichterloh Event GmbH. Aber auch dieser Veranstalter sucht noch Händler.
Der Mittelalter-Weihachtsmarkt am Schloss Strünkede hatte im vergangenen Jahr zum zweiten Mal stattgefunden und war auf eine sehr große Resonanz beim Publikum gestoßen. Am vierten Adventswochenende kamen etliche tausend Menschen auf das Gelände am Schloss.
Mittelalter-Weihnachtsmarkt: Schon 2022 dritte Auflage in 2023 in Frage gestellt
Schon im vergangenen Jahr hatten die Veranstalter in Frage gestellt, ob es eine dritte Auflage geben könne. Zur Halbzeit war im vergangenen Jahr noch offen, ob der erhebliche Aufwand für die Dekorationen und die Infrastruktur an einem einzigen Wochenende mit dem Eintrittsgeld von fünf Euro zu finanzieren sei.
Das Eintrittsgeld sei letztlich „nicht mehr der ausschlaggebende Punkt“, sagt Veranstalter Henri Bibow jetzt. Es gehe ihm um die Zahl der Händler. „Unter 30 brauchen wir nicht anzufangen.“
Die Agentur „Sündenfrei“ hatte im vergangenen Jahr den Park am Schloss Strünkede unter anderem mit 48 riesigen leuchtenden Weihnachtssternen ausgestattet. Die Wege und Flächen wurden mit eigens angeschafften 1000 Quadratmetern Lattenrosten ausgelegt, damit die Besucherinnen und Besucher auch über die feuchten Wiesen flanieren konnten.
Der Veranstalter stellte außerdem ein mittelalterliches Programm auf die Beine. Dazu gehörten Spielleute, eine Harfenspielerin und ein Meistergaukler. Begleitet wurde das Programm von einem Feuerspucker und Mittelalter-Folk.
Agentur organisiert auch Mittelalter-Spektakel im September
Henri Bibow und seine Agentur organisieren auch das jährlich stattfindende Mittelalterspektakel am Schloss Strünkede im September. Dabei fahren die Mittelalterfreunde ganz groß auf. Ein lebensgroßer Drache spuckt Feuer. Auf den Grachten verkehren mittelalterliche Boote. Viele Händler unterhalten mit Schmiedekunst und klassischem Holz-Kunsthandwerk – und verkaufen ihre Produkte.
Droht dem Mittelalter-Spektakel ein ähnliches Schicksal wie dem Weihnachtsmarkt? Henri Bibow versucht, alle Sorgen zu nehmen: Im September gebe es keine Konkurrenzsituation wie in der Weihnachtszeit. „Das betrifft nur den Weihnachtsmarkt.“
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