Herne. Vor dem letzten Winter gab es Sorge, ob die Gasvorräte reichen, um Wohnungen zu heizen. Das sagen die Herner Stadtwerke zur nächsten Heizsaison.

Als vor etwas mehr als einem Jahr Russland die Gaslieferungen nach Deutschland einstellte, legte sich der ein oder andere Herner bei hochsommerlichen Temperaturen einen Heizlüfter zu - aus Angst vor kalten Räumen im Winter. Die Gasversorgung ist bekanntlich nicht zusammengebrochen. Mit Blick auf die kommende Heizperiode könne man optimistisch sein, so Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller, es gebe lediglich Restrisiken. So blickt man bei den Herner Stadtwerken auf die anstehende Heizperiode.

Bei einem normalen Winter sieht Kai-Uwe Weitz, Prokurist bei den Stadtwerken, keinen Grund zur Besorgnis. Die Gasspeicher seien schon jetzt zu mehr als 90 Prozent gefüllt, auch die LNG-Terminals an der deutschen Küste würden funktionieren. „Ich spüre in der Branche eine Entspannung“, so Weitz im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Im Gegensatz zur Panik im vergangenen Jahr. „Planerisch haben wir dieses Thema unter Kontrolle“, so Weitz. Als Restrisiko kann ein besonders kalter Winter betrachtet werden.

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Inzwischen sei den Hernerinnen und Hernern auch bewusst, dass sie weniger Energie verbrauchen müssen, um das Klima zu schonen. „Im Grunde fangen wir doch jetzt schon mit dem an, was zur neuen Realität werden muss“, so Weitz. Die Menschen würden sich fragen, ob das Wasser laufen müsse, während sie sich die Zähne putzen. Oder ob die Wäsche wirklich bei 60 Grad gewaschen werden muss und nicht vielleicht 30 reichen, um sie sauber zu bekommen.

Die Sensibilisierung, dass Energieverbrauch immer wieder CO2-Emissionen bedeute, sollten die Menschen langsam haben. Denn bis die Energie komplett aus erneuerbaren Quellen komme, würden noch einige Jahre vergehen. Dies sei ja auch der Grund, weshalb Städte eine Wärmeplanung machten. So könnten sie feststellen, wo es welche Bedarfe gibt. Weitz: „Wir als Verbraucher müssen alle darauf achten, dass wir sorgsam mit Energie umgehen.“ Die Sensibilisierung spiegele sich bereits in den Verbräuchen wider. Denn sie seien gesunken.