Herne. Als i-Männchen hatten Kinder der Herner Kolibrischule ihren Schulhof mitgeplant. Doch nutzen konnten sie ihn in ihrer Grundschulzeit nie.
Wenn am Mittwoch die Herner Viertklässler aus ihren Grundschulen verabschiedet werden, dann mögen die Mädchen und Jungen der Kolibrischule neugierig auf ihren nächsten Lebensabschnitt sein. Sie könnten dürften aber auch traurig sein. Der Grund: Als i-Männchen hatten sie den neuen Schulhof-Spielplatz mitgeplant, doch im Laufe der folgenden vier Jahre konnten sie ihn nie nutzen und sahen ihn in den letzten Wochen nur durch eine Bauzaunabsperrung.
Dabei sei den Eltern bei der Fusion der Flottmann-Grundschule und der James-Krüss-Grundschule 2017 in Aussicht gestellt worden, dass den Kindern spätestens 2019 ein neuer Schulhof zur Verfügung stehen soll, erzählen die aktuelle Schulpflegschaftsvorsitzende Jaqueline Keller und ihre Vorgängerin Denise Hackforth im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Doch es sollte anders kommen.
Zahlreiche Bauarbeiten auf dem „HölkesKampus“
Keller und Hackforth berichten davon, dass das Gelände seit Jahren eine Baustelle ist und der Platz für die Grundschülerinnen und Grundschüler arg begrenzt sei. In der Tat hat es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Bauarbeiten am sogenannten „HölkesKampus“ zwischen Jean-Vogel-Straße, Hölkeskampring und Flottmannstraße gegeben. Ein Gebäude ist zum Stadtteilzentrum H2Ö umgebaut worden; eine marode Turnhalle ist abgerissen worden, dort entsteht nun eine Mehrzweckhalle. Auch eine Kita ist in der Zwischenzeit entstanden. Den Kindern sei in der Zeit immer Platz vom Außengelände „geklaut“ worden, auch der OGS habe wenig Raum an der frischen Luft zur Verfügung gestanden. Zudem sei es immer laut gewesen - und Corona habe auch noch an den Nerven gezerrt.
Im vergangen Juli starteten dann die Arbeiten am neuen Schulhof. Das Ergebnis ist seit einigen Wochen zu sehen, doch die Kinder können dort nicht spielen, denn das Areal ist eingezäunt. Keller und Hackforth haben recherchiert, dass noch Mängel zu beheben sind und fragen sich, ob es nicht genüge, nur diese Teilbereiche abzusperren. Und sie wundern sich, warum die Arbeiten erst im Sommer 2022 gestartet seien, wenn doch die Planungen drei Jahre zuvor gestartet sind.
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Baustart erst nach Förderzusage
Dies hänge mit den Fördergeldern zusammen, die für den Schulhofumbau beantragt worden sind, teilt die Stadt mit. Die Verwaltung habe im Dezember 2020 die beantragten Fördermittel für die Schulhofumgestaltung in Aussicht gestellt bekommen und umgehend die weiteren Projektschritte begonnen. Allerdings dürfe nicht mit den Arbeiten vor einer Förderzusage begonnen werden. Ein Grund für die Bauzeit von einem Jahr sei die Lieferzeit von rund sechs Monaten für Spielgeräte. Eine Freigabe von Teilflächen sei geprüft worden, jedoch leider nicht möglich.