Herne. Zwei Herner (15/17) und ihre Mutter stehen wegen eines Mordanschlags auf den Vater vor Gericht. In Kürze sollen die Plädoyers starten.
Knapp fünf Monate nach Verhandlungsbeginn ist der Prozess um einen Macheten-Anschlag auf einen Familienvater (55) an der Poststraße jetzt auf die Zielgerade eingebogen. In Kürze sollen am Bochumer Landgericht die Plädoyers beginnen.
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Die Geschwister (15,17) hatten eine geplante Ermordung des mutmaßlichen Familientyrannen durch ein 14-jähriges Mädchen aus Berlin schon vor Wochen zugegeben. Der Vater sei zuletzt immer gewalttätiger geworden, hatte der 15-Jährige erklärt. Alkoholexzesse, Wut- und Prügelanfälle hätten die Familie in Angst und Schrecken versetzt. Die durch den 15-Jährigen eingeweihte Mitschülerin habe den Gedanken, einen Mord ausführen zu dürfen, „geil“ gefunden. Bei dem Machetenangriff vom 24. Oktober 2022 war dem anfangs noch schlafenden Kiosk-Inhaber ein Finger abgehackt worden, der später erfolgreich replantiert werden konnte.
Richter stufen Lauschangriff als unrechtmäßig ein
Die mitangeklagte Mutter (44) hatte ihre Verstrickung in ein Mordkomplott zurückgewiesen. Nachdem sich Verdachtsmomente ihrer Mitwisserschaft aus einem heimlich über eine Wanze mitgehörten Gefängnis-Gespräch mit dem jüngeren Sohn erhärtet hatten, war die Frau sogar kurzzeitig in U-Haft gekommen. Die Richter stuften den Lauschangriff jedoch inzwischen als unrechtmäßig, die Erkenntnisse daraus als unverwertbar ein.
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Geht es nach der 3. Jugendstrafkammer, soll Staatsanwalt Danyal Maibaum am 25. August sein Plädoyer halten. An den weiteren Tagen danach die Nebenklage und die acht Verteidiger. Ein wegen Beihilfe zum Mordversuch mitangeklagter Herner (22) wurde inzwischen nach monatelanger U-Haft auf freien Fuß gesetzt. Er soll den Brüdern angeboten gehabt haben, ihren Vater für 4000 Euro zu erstechen. Insgesamt terminiert sind noch Prozesstage bis zum 27. September.