Herne. Aus für das „Musikfestival, Eickel live“: Der Veranstalter zieht sich enttäuscht zurück. Er will in einem anderen Herner Stadtteil weitermachen.

  • Aus für das „Musikfestival, Eickel live“.
  • Der Veranstalter zieht sich enttäuscht zurück.
  • Er will in einem anderen Herner Stadtteil weitermachen.

Der Veranstalter zieht die Reißleine: Nach dem „Eickeler Herbst“ und dem „Musikfestival, Eickel live“, die zuletzt jeweils einmal im Herbst stattfanden und Tausende Besucherinnen und Besucher anlockten, will Bernd Sender mit seiner Agentur Eventmusic-Herne keine Veranstaltungen in Eickel mehr durchführen – zumindest nicht „in nächster Zeit“. Er wolle das gesamte finanzielle Risiko nicht mehr alleine tragen, teilt er mit. Er zeigt sich enttäuscht von den Gastronomen und Einzelhändlern in Eickel.

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Im Gegensatz zu Veranstaltungen von Stadtmarketing Herne wie Wanner Mondnächte oder Feuerabend habe er keine Sponsoren im Rücken, die hülfen, das Risiko zu minimieren. So wollten ihn in Eickel die Gastronomen, die rund um den Marktplatz angesiedelt seien, nicht unterstützen, obwohl sie von seinen Veranstaltungen stark profitierten. Ihre Gaststätten seien beim „Eickeler Herbst“ und beim „Musikfestival, Eickel live“ „schon am späten Nachmittag gut gefüllt und teilweise bis in den frühen Morgen überfüllt“ gewesen. Auch die Kaufleute hätten auf seine Bitte um Sponsoring nur abgewunken. „Außer drei Einzelhändlern wollte sich auf meine Anfrage hin keiner der neun Gastronomiebetriebe an Werbekosten beteiligen“ – zu wenig, kritisiert Sender.

Beim Musikfestival wurde viel Live-Musik geboten. Im Bild: die Midnight Special Party Showband.
Beim Musikfestival wurde viel Live-Musik geboten. Im Bild: die Midnight Special Party Showband. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die Kosten für die Veranstaltungen in Eickel müsse er also alleine stemmen, das Risiko trage nur er. Das will er künftig nicht mehr machen, zumal am Ende kaum schwarze Zahlen übrig blieben. „Unterm Strich steht der Ertrag in keinem Verhältnis zu dem betriebenen Aufwand“, sagt Sender. Wenn dann noch ein oder zwei Regentage hinzukämen, wäre die Bilanz düster. Für Eickel tue ihm die Entscheidung leid. Die Besucherinnen und Besucher seien geströmt, das Publikum sei „toll“ gewesen.

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Setzt nun auf Röhlinghausen: Veranstalter Bernd Sender.
Setzt nun auf Röhlinghausen: Veranstalter Bernd Sender. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

In Röhlinghausen will Bernd Sender dagegen weitermachen. Dort war er Anfang Februar mit seinem Format „Röhlinghauser Winterzauber“ gestartet. Vom 8. bis 10. September will er nun die Premiere des „Röhlinghauser Musiksommer“ feiern, auch dort mit einem Mix aus Gastro und Livemusik. Im Gegensatz zu Eickel erfahre er in Röhlinghausen viel Zustimmung und habe vor allem auch viele Sponsorinnen und Sponsoren gefunden: „Bei den Geschäftsleuten bin ich offene Türen eingerannt.“ Deshalb habe er dort „ganz andere Voraussetzungen“.

Und was wird mit Festen in Eickel? „Sollte sich ein Nachfolger finden, wünsche ich, dass er mehr Verständnis bei den Gastronomen, der Kaufmannschaft und der Stadt findet.“ Zusammen wäre man stark und könne für Eickel etwas Konstruktives bewegen. Sein Appell an die Verantwortlichen: „Lasst diese kulturellen Veranstaltungen in Eickel nicht sterben.“