Herne. Bernd Sender hat einen Corona-Song geschrieben. Es soll nicht sein letzter Schlager bleiben: Der Herner will jetzt richtig durchstarten.

Den Songtext? „Hab’ ich in 20 Minuten geschrieben“, sagt Bernd Sender mit einem gewinnenden Lächeln. Eigentlich hatte der Herner mit Musik oder Texteschreiben bisher nichts am Hut. Doch eines Tages beim Radiohören hat ihn die Muse geküsst. Jetzt will er mit seinem Corona-Schlager „Jetzt kommt das Leben endlich wieder“ durchstarten – und zwar so richtig.

Sender ist ein echtes Ruhrpott-Original. Mit 17 Jahren begann der Herner, unter Tage zu schuften. Bis zu ihrer Schließung arbeitete er als Bergmann auf der Zeche Shamrock. Dabei schwebte ihm eigentlich eine ganz andere berufliche Zukunft vor. „Ich wollte Modezeichner werden“, verrät er. Doch nach alternativen Berufswünschen habe man eben damals „gar nicht gefragt“.

Herner betrieb jahrzehntelang Imbisse in Wanne-Eickel

Nach seiner Zeit als Bergmann war Sender jahrelang in der Veranstaltungsbranche und als Gastronom tätig. Der eine oder andere Wanne-Eickler dürfte seine Imbisse „Grillmeister“ und „Schnitzelkönig“ noch kennen. Eigentlich ist er nun seit sechs Jahren im „Unruhestand“, wie er es selbst augenzwinkernd nennt. Doch weil er eben die Füße nicht stillhalten kann, hat er sich nun seinem nächsten großen Projekt gewidmet.

Auch interessant

Und das kam so: „Ich habe Rudi Carells ‘Wann wird’s mal wieder richtig Sommer’ im Radio gehört“, erinnert sich Sender. „Da kam mir auf einmal die Idee zu einem Corona-Song in den Kopf.“ Obwohl er nie zuvor Musik gemacht habe. Vielleicht ein unterbewusster Auslöser: „Die Corona-Zeit war für mich sehr schlimm“, sagt Sender. „Ich habe mir immer gesagt: Sobald ich zweimal geimpft bin, will ich mein Leben wiederhaben.“ Dieses Gefühl habe er in seinem Song kanalisiert.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Musik-Kombi des Herners nennt sich „Kreisliga B“

In 20 Minuten schrieb er den Text. Weitere 30 Minuten Diskussion mit seinen Projektpartnern, dem Sänger André Wöhrmann und dem Produzenten Heinz Gruss, brauchte es, bis man sich einig war: „Das Ding produzieren wir.“ Mit Wöhrmanns Stimme und Gruss’ Melodie ist „Jetzt kommt das Leben endlich wieder“ am 1. August auf über 30 Kanälen erschienen, darunter Youtube, Spotify und Amazon Music.

Auch interessant

Ihre Kombo haben Sender und Gruss „Kreisliga B“ genannt. „Wir fangen ganz unten an und wollen nach ganz oben“, erklärt Sender lachend. Autor und Produzent wollen zu zweit weitermachen, mit wechselnden Sängerinnen und Sängern. Dabei geht es ihnen nicht nur um Jux und Dollerei. „Wir wollen richtig durchstarten“, sagt Sender.

Zweiter Song des Herners ist schon geschrieben – nur der Sänger fehlt noch

Sängerinnen und Sänger gesucht

Für die beiden Songs „Ich bin fünfzehn“ und „Träume in pastell“ wird noch eine junge Sängerin oder ein junger Sänger gesucht. Melden können sich Personen ab zwölf Jahren per Mail an berndsender53@yahoo.de.

Das Casting wird im Wittener Tonstudio CeeM Records stattfinden. Entscheidungsträger sind Bernd Sender und der Produzent Heinz Gruss.

Da Sender darüber hinaus noch Sängerinnen und Sänger für über zehn weitere, nicht veröffentlichte Songs sucht, ist das Casting alters- und geschlechtsunabhängig.

Der zweite Schlager steht auch schon in den Startlöchern – und hat eine ähnlich unkomplizierte Geschichte wie das Debüt. „Meine Waschmaschine lief noch 28 Minuten“, erklärt Sender. „ Kurz dachte ich: Gehst du noch Einkaufen? Und dann dachte ich: Ach nee, das schaffst du nicht. Fang’ doch lieber ein Lied an.“ Gesagt, getan. „Bevor das Waschprogramm zu Ende war, hatte ich den Song schon fertiggeschrieben.“

Auch interessant

Herausgekommen ist der Schlager „Ich bin fünfzehn“. Darin geht es um den Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt aus Sicht eines 15-jährigen Menschen, der noch seine gesamte Zukunft vor sich hat. Die Bilder der Hochwasserkatastrophe hätten ihn inspiriert, sagt Sender.

Mit diesem Lied will er nun „an die Chefetage der Deutschen Schlagerelite anklopfen“ – und nicht weniger als eine neue Nicole oder Andrea Jürgens finden. Junge Sängerinnen oder Sänger werden nämlich noch gesucht. Der Herner ist sich schon jetzt sicher: „Das wird der Jackpot.“