Herne/Bochum. Krimireife Verfolgungsjagd in Herne: Nach einem Angriff auf einen Taxifahrer und einen Mann stand ein Paar vor Gericht. Es kam zum Urteil.

Nach einem versuchten Überfall auf einen Taxifahrer und einer krimireifen Verfolgungsjagd durch Herne-Crange ist ein drogenabhängiger Mann (42) am Bochumer Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Richterin Regine Striepen sprach am Freitag, 12. Mai, bei der Urteilsbegründung mit Blick auf das Geschehen vom 23. September 2022 von einem „rabenschwarzen Tag“ für alle Beteiligten.

Das war passiert: Der Angeklagte und seine Partnerin (41) hatten gegen 17.15 Uhr in Recklinghausen wegen eines Notfalls (der Mann will nach einer Kokain-Spritze „Herzrasen“ verspürt haben) eine Taxifahrt zum Wanner St. Anna-Hospital antreten. Nach Erreichen des zuvor mitgeteilten Maximal-Betrags von zehn Euro hatte das Taxi gestoppt. Das Paar wollte aber nicht aussteigen – die Ereignisse überschlugen sich.

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Unter Drohung mit einem Messer war es erst zu einer Rangelei mit dem Taxifahrer gekommen, dann hatte der 42-Jährige sogar vergeblich versucht, das Taxi für die Weiterfahrt selbst zu steuern. An der Straße „Im Emscherbruch“ hatte der 42-Jährige einem Porschefahrer die Motorhaube zerkratzt. Nach einer Sprung- und Schwimmeinlage hatte der 42-Jährige danach auf der anderen Seite der Emscher versucht, das Auto eines Stellwerksmitarbeiters an sich zu bringen, den Mann bei einer Messer-Rangelei leicht verletzt. Bei dem Versuch, als Bahnmitarbeiter verkleidet das Stellwerkgelände zu verlassen, war der 42-Jährige schließlich festgenommen worden.

Im Prozess vor der 4. Strafkammer hatte der seit 17 Jahren drogenabhängige Angeklagte zuletzt doch noch ein Geständnis abgelegt. Einen Teil der Haftstrafe könnte er laut Urteil in einer Entzugsklinik verbüßen. Das Strafverfahren gegen seine ursprünglich mitangeklagte Partnerin wurde eingestellt. Das Urteil lautet unter anderem auf versuchte schwere räuberische Erpressung.