Herne. 100 befestigte Stellplätze entstehen derzeit bei einem Parkplatzbau in Herne. Welchen Brennpunkt sie entlasten sollen, welche Probleme es gibt.
Beim Bau eines Parkplatzes für den Herner Ausbildungs-Campus in Börnig sind Komplikationen aufgetreten. Die ursprünglich mal fürs Jahr 2022 geplante Fertigstellung und Freigabe dieser Fläche an der Hännes-Adamik-Straße am Stadion des SV Sodingen werde Mitte Juli erfolgen, kündigt die Stadt an.
Beim Entwässerungskonzept sei eine Umplanung erforderlich gewesen, berichtete Thorsten Rupp, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr, in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen auf Antrag der SPD. Konkret: Statt einer Rigolenentwässerung werde nun eine Muldenentwässerung ausgeführt: „Es handelt sich aber nach wie vor um eine ökologische Entwässerung.“ Und: Während der Bauzeit seien zahlreiche Betonfundamente gefunden worden, die für den Aufbau der Verkehrsfläche zunächst hätten abgebrochen werden müssen.
Der Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen werde zum 30. Juni baulich fertiggestellt. Anschließend folgten die Parkplatzbeleuchtung und die Gehwegarbeiten, so dass Mitte Juli die Freigabe des Parkplatzes erfolgen könne, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Die Arbeiten an der Verkehrsinsel auf der Sodinger Straße - sie soll den rund 400 Meter langen Fußweg zwischen dem neuen Parkplatz und dem Campus an der Widumer Straße sicherer machen - würden Anfang August aufgenommen und im September abgeschlossen.
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Die Errichtung des Parkplatzes ist eine Folge der zu Stoßzeiten chaotischen Verkehrsverhältnisse rund um den Campus der St. Elisabeth-Gruppe. Rund 2000 Menschen arbeiteten, lernten und lehrten dort, vor Ort anwesend seien täglich zwischen 600 und 800 Menschen, so die Gruppengeschäftsführung. Nach massiven Klagen von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Kritik aus der Bezirksvertretung Sodingen wurden der Bau des Parkplatzes, einer direkten Wegeverbindung und einer Querungshilfe auf der Sodinger Straße beschlossen. Finanziert wird die Gesamtmaßnahme aus Mitteln der EU, der Stadt und der Elisabeth-Gruppe.
Trotz des Parkplatzbaus gehen die Gruppe und die Bezirksvertretung Sodingen davon aus, dass eine vollständige Lösung der Verkehrsprobleme rund um den Campus am Ende nur durch eine Parkraumbewirtschaftung zu erreichen wäre.