Herne. Wie die Herner SPD ihrem neuen Chef zum 40. gratulierte und warum es ein neuer Amtsleiter der Stadt nur sechs Monate bei Boris Palmer aushielt.
Welches besondere Geschenk Hernes neuer SPD-Chef Hendrik Bollmann von seiner Partei zum 40. erhalten hat und warum der neue Chef des Amtes für Tiefbau und Verkehr nach nur einem halben Jahr aus dem von Boris Palmer regierten Tübingen nach Herne gewechselt ist.
SPD-Geburtstagsgrüße: Fiege-Plopp, Venedig und ein Ständchen
Hernes neuer SPD-Vorsitzender Hendrik Bollmann hat am Samstag, 9. September, sein 40. Lebensjahr vollendet. Von der Partei gab es ein ganz besonders Präsent: „Wir dachten, wir schenken dir etwas, das Du noch gaaaar nicht hast.... Hier kommt für dich: ein Social-Media-Video“, so der Einstieg auf der Facebook-Seite der SPD, der auf Bollmanns digitale Omnipräsenz anspielt. Es folgt: Ein fünfminütiges Video mit kurzen Gratulations-Clips zahlreicher Genossinnen und Genossen – eingerahmt von einer (fast) Mondpalast-reifen Szene der Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering im Unterbezirksbüro und dem finalen Plopp des Öffnens einer Flasche Fiege-Pils mit Bügelverschluss durch Bollmanns Vorgänger Alexander Vogt.
Und auch dazwischen gibt es Sehens- und Denkwürdiges: Bürgermeister Kai Gera gratuliert „standesgemäß“ aus seinem roten Wohnzimmer-Sessel, Ratsherr Martin Kortmann grüßt aus einem bayrischen Biergarten und Carsten Bielefeld von den SPD-Selbstständigen meldet sich aus Venedig. Ex-Musikschul-Chef Lothar Przybyl spielt ein Ständchen am Klavier, SPD-Schatzmeister (und Schalker) Olaf Semelka erweist sich als Prophet und sagt dem Bochum-Fan Bollmann die bittere Niederlage im Derby auf Schalke vorher (Königsblau siegte 3:1). Keine offizielle Botschaft gibt es von der SPD-Ratsfraktion, doch dafür richtet Frank Dudda einige persönliche Worte an den Jubilar. Der OB versetzt seiner Partei dabei – ob gewollt oder ungewollt – einen kleinen Seitenhieb mit dem Hinweis: „Du wirkst jugendlich und hast deshalb wesentlich mehr Elan als viele andere in dieser Partei.“
Von Boris Palmer zu Frank Dudda
Nicht nur die SPD hat eine neue Spitze, sondern auch der städtische Fachbereich Tiefbau und Verkehr. Thorsten Rupp hat im September die Nachfolge des langjährigen Leiters Josef Becker angetreten. Der 52-Jährige kommt aus der Stadt mit Deutschlands streitbarstem Oberbürgermeister, sprich: aus dem von Boris Palmer (noch: Grüne) regierten Tübingen, wo er aber nur ein halbes Jahr Chef des Tiefbauamtes war. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen stellte der Diplom-Ingenieur klar, dass er nicht vor Palmer geflüchtet sei. Sondern: Die familiären Wurzeln im Ruhrgebiet - seine Frau sei Essenerin - hätten ihn zu diesem Schritt veranlasst.
Mit einem Foto des Neuen konnte die Stadt Herne auf Anfrage leider (noch) nicht dienen und verwies auf eine Vorstellungstermin Ende September. Deshalb hier schon mal der Versuch einer Beschreibung: Thorsten Rupp sieht aus wie eine Mischung aus Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Filmregisseur Wim Wenders in jungen Jahren.