Herne. Es begann vor 40 Jahren in einer Küche: Der Förderverein des Herner Emschertal-Museums präsentiert zum Geburtstag im Schloss „Unsere Schätze“.
Blumen schenkt man zum Geburtstag. Ein schönes Buch oder ein individuelles Schmuckstück. Oder auch ein teures Parfüm, wenn einem sonst nichts einfällt. Nicht so bei den Freunden des Emschertal-Museums. Anlässlich seines 40. Geburtstags dreht der Förderverein nicht nur den Spieß um und wird (einmal mehr) selbst zum Verschenkenden, sondern wartet auch mit einem ganz besonderen Präsent auf: Die Rekonstruktion eines etwa 1,30 Meter großen Mammutbabys steht künftig als Attraktion im Schloss Strünkede.
Groß rauskommen wird dieses angekaufte Werk des Niederländers Remie Bakker erstmals am Sonntag, 11. Juni. Unter dem Motto „Unsere Schätze – 40 Jahre Freunde des Emschertal-Museums“ eröffnet die Stadt im Schloss eine Sonderausstellung mit beispielhaften Exponaten aus der Sammlung, die mit Unterstützung des Fördervereins erworben worden sind.
In der Küche des Schlosses sei der Verein 1983, also 57 Jahre nach Gründung des Emschertal-Museums von 86 Hernerinnen und Hernern mit dem damaligen Museumsdirektor Alexander von Knorre ins Leben gerufen worden, weiß Annette Kleyboldt. Die amtierende Vorsitzende ist zwar keine Frau der ersten Stunde, ist aber schon seit Jahrzehnten ein Freund bzw. Freundin des Emschertal-Museums.
Die Aktivitäten erschöpften sich längst nicht nur aufs Sponsoring, berichtet Kleyboldt. Zu den Aufgaben des Fördervereins gehöre es auch laut Satzung, „die Mitglieder auf besondere museale Veranstaltungen hinzuweisen bzw. sie zu organisieren“. Heißt: „Wir organisieren Vorträge über Kunst und Geschichte, Exkursionen in andere Museen oder auch über mehrere Tage in andere Städte“, sagt die Vorsitzende. 20 Euro koste die Mitgliedschaft, 10 Euro für Angehörige von Mitgliedern.
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Mit „Unsere Schätze“-Kuratorin Linda Oberste-Beulmann und diversen Offiziellen und Medienvertretern gibt es am Mittwoch eine Art Mini-Exkursion im eigenen Museum. Die Geburtstags-Schau mit Highlights aus 40 Jahren Sammeltätigkeit und den neuesten Ankäufen ist gegliedert nach den drei Emschertal-Standorten Schloss, Städtische Galerie und Heimatmuseum.
Jugendstilschmuck und Gemälde von Carl Weinhold, dem Gestalter des Flottmann-Tores, wird hier ebenso präsentiert wie die großformatige Seltersbude von Anna Mentrup, der das Heimatmuseum aktuell eine Ausstellung widmet. Das Bonanzarad weckt Erinnerungen an die 70er-Jahre, Originalbriefe aus einer Korrespondenz-Sammlung an noch frühere Zeiten. An der Stirnseite des Ausstellungsraum gibt es eine Petersburger Hängung mit zeitgenössische Bildern von Künstlern wie Jupp Gesing und Jochem Ahmann, über die ein Drahttier von Lotte Füllgrabe-Pütz wacht.
Und dann ist da ja noch das Mammutbaby, das in der Mitte des Raumes auf einem kleinen Podest thront. Das mit finanzieller Unterstützung der Stadtwerke Herne erworbene (Kunst-)Felltier soll nach der Geburtstags-Ausstellung des Fördervereins ein Zuhause finden in der Archäologischen Abteilung des Emschertal-Museums.
>>> Sonderausstellung läuft bis zum 10. September
Die Eröffnung der Sonderausstellung „Unsere Schätze“ beginnt am Sonntag um 14 Uhr im Schloss, Karl-Brandt-Weg 5. Die Ausstellung läuft bis zum 10. September (dienstags bis freitags 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr, samstags 14 bis 17 Uhr, sonntags und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr).
Zur Eröffnung steht für die Gäste auf dem Programm: eine „sprechende Couch“, eine „eisheiße Musikschau“, Kreativangebote und Führungen durch die Ausstellung. Um 15 Uhr sprechen Annette Kleyboldt, Museums-Chef Oliver Doetzer-Berweger und Kuratorin Linda Oberste-Beulmann zu den Besucherinnen und Besuchern.
Mehr Informationen über die Freunde des Emschertal-Museums gibt es bei der Geschäftsstelle: 02323-162611 (per Mail: emschertal-museum@herne.de).