Herne. Das Herner Bauunternehmen Heitkamp hat vor wenigen Jahren ein neues Brückenbauverfahren entwickelt. Dafür gab es nun einen wichtigen Preis.
Der Zustand der Autobahn- und Eisenbahnbrücken in Deutschland ist inzwischen berüchtigt. Um den Bau zu beschleunigen und ihn nachhaltiger zu gestalten, hat das Herner Bauunternehmen Heitkamp ein völlig neues Verfahren entwickelt. Dafür hat Heitkamp einen hohen Preis erhalten.
Das Wanne-Eickeler Traditionsunternehmen ist am Dienstagabend mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2023 ausgezeichnet worden. Dabei wurde Heitkamp der Sonderpreis „für eine herausragende Lösung auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen“ verliehen.
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Konkret wurde das Pilotbauwerk ausgezeichnet, das Heitkamp 2020 an der A3 bei Emmerich realisiert hat. Statt mit Beton baute Heitkamp die Brückenpfeiler mit sogenannter bewehrter Erde. Dabei werden Kunststoffgitter Lage für Lage aufeinandergeschichtet, die Erde dazwischen maximal verdichtet. Durch dieses System wird die Bauzeit erheblich verkürzt, die Eingriffe in den laufenden Verkehr minimiert und eine erhebliche Menge Kohlendioxid eingespart. Heitkamp hat sich dieses System inzwischen patentieren lassen.
Jury: Konzept ist richtungsweisend für zukünftige Entwicklungen
In der Begründung der Jury heißt es: „Sie (die Brücke, Anm. d. Red.) ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ressourcenschonende Lösungen durch die Verwendung örtlich vorhandener Baustoffe zu nachhaltigen, aber auch schnellen, verkehrsverträglichen und wirtschaftlichen Bauweisen führen können und dabei scheinbar Unvereinbares unvoreingenommen überwinden.“ Und weiter: „Die Verwendung geokunststoffbewehrter Brückenwiderlager reduziert nicht nur signifikant den Treibhausgasausstoß beim Bau der Brücke um herausragende 67 Prozent, sondern erlaubt nach Nutzungsende eine fast vollständige Rückgewinnung der für die Brückenwiderlager eingesetzten Baustoffe ohne Qualitätsverlust.“
Das innovative Konzept sei richtungsweisend für zukünftige Entwicklungen.
Die Herner WAZ kommt auf das Thema zurück.