Herne. Für das Projekt „Superspots“ in Herne gibt es weder einen guten Standort noch eine Terrasse. So wird das Projekt zur Lachnummer – ein Kommentar.
Der Start der „Stadtterrassen“ oder „Superspots“ in Herne droht zur Lachnummer zu werden. Erst hat die Stadt Herne einen solchen Modellversuch zu lange vor sich hergeschoben, so dass es jetzt keine kostenlosen Holzterrassen zum Ausleihen mehr gibt – andere Städte waren da schneller. Also muss die klamme Stadt über ihre Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft für 30.000 Euro selber eine Terrasse bauen. Die aber will sie ausgerechnet im Niemandsland vor der Musikschule abstellen, wo man Fußgängerinnen und Fußgänger an einer Hand abzählen kann. Das passt gar nicht.
Zur Erinnerung: Das Vorbild Barcelona hat ganze Straßen gesperrt, um den Menschen in der dicht besiedelten Stadt zusätzliche Frei- und Grünflächen zu bieten. Wenn die Stadt Herne den Modellversuch „Superspots“ nur halbwegs ernst nehmen will, dann muss sie schon radikalere Maßnahmen ergreifen, als Parkbuchten in einer unbedeutenden Nebenstraße zu sperren. Die Politik hat den Verwaltungsvorschlag deshalb zurecht einkassiert.
Der Idee, die erste Stadtterrasse vor dem Amtsgericht aufzustellen, ist aber in der Tat nur eine zweite Wahl. Dort ist, zumindest während der Marktzeit, zwar mehr los. Aber eine Sperrung der wenigen, unbedeutenden Parkplätze an dieser Stelle täte niemandem weh. Auch eine Sperrung der gesamten Straße vor dem Amtsgericht würde nicht ins Gewicht fallen und kaum jemandem auffallen. Besser wäre es, viel genutzte Parkplätze oder eine Straße zu opfern – denn darum geht es beim Projekt Stadtterrassen. Die Parkbuchten an der Bebelstraße, etwa die am Mahnmal, oder die gesamte Straße Friedrich-Ebert-Platz an der alten Polizeiwache wären allemal besser.
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Die Zeit drängt. Der Sommer steht vor der Tür, und wegen des Schneckentempos der Stadt gibt es aktuell weder einen Standort noch eine Holzterrasse. Wenn es nicht bald eine akzeptable Lösung gibt, muss die Politik die Reißleine ziehen und das Ganze ins nächste Jahr verschieben. Bei den Bürgerinnen und Bürgern hätte das sehenswerte Projekt wohl kaum eine Chance, wenn Herne in letzter Minute mit einem zweifelhaften Kompromiss startet.