Herne. Eine Verkäuferin (48) aus Herne wird Opfer von Sex-Übergriffen durch ihren deutlich jüngeren „Chef“. Jetzt wurde der 25-Jährige verurteilt.
Ein 25-jähriger Mann aus Essen ist am Bochumer Landgericht zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Hintergrund waren Vergewaltigungsvorwürfe durch eine Modeverkäuferin aus Herne.
Die 48-Jährige war von dem Angeklagten zweimal mitten in der Nacht in Holsterhausen aufgesucht worden. Laut Staatsanwaltschaft war es dabei zu sexuellen Gewaltübergriffen in der Wohnung der Hernerin gekommen. Am 4. August 2021 soll der 25-Jährige trotz erkennbaren Widerstands („Ich will das nicht!) auf dem Sofa über die Modeverkäuferin sexuell hergefallen sein. Zehn Wochen später soll der Angeklagte die Hernerin auf ganz ähnliche Weise überrumpelt und ein zweites Mal sexuell missbraucht haben. Im Oktober 2021 erstattete die Hernerin schließlich Strafanzeige wegen Vergewaltigung.
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Im Modegeschäft in der Herner Innenstadt, das von einem Verwandten des Angeklagten betrieben wird, wurde ihr daraufhin gekündigt. Der Angeklagte hatte Vergewaltigungsvorwürfe beim Prozessauftakt zurückgewiesen („Ich habe die Frau nie vergewaltigt“) und auf ein heimliches sexuelles Verhältnis verwiesen. Er habe damals in dem Familienbetrieb ausgeholfen, als die Verkäuferin aus Herne spontan nach einem Job gefragt habe. Kurz danach habe sie in der Boutique in der Herner Innenstadt tatsächlich stundenweise als Verkäuferin angefangen. „Ihr Chef war ich aber nie“, hatte der 25-Jährige beteuert. Das müsse die Frau missverstanden haben.
Mit dem Urteil bewerteten die Richter der 7. Strafkammer das Geschehen in der Wohnung jedenfalls als sexuellen Übergriff. Als Bewährungsauflage wurde dem 25-Jährigen die unentgeltliche Ableistung von 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit auferlegt.