Herne. Es gibt Streit um die Betonwüste vor dem Jugendtreff „Am Freibad“. Schuld an dem Zustand, schimpft die SPD, sei die Stadt Herne. Was diese sagt.
Im Außenbereich des Jugendtreffs „Am Freibad“ in Herne ist alles zubetoniert. Nur ein paar Blumenkübel, manche sogar ebenfalls aus Beton, sorgen mit ihren Pflanzen für Grün. Kein schöner Anblick, meint die SPD-Bezirksfraktion in Wanne. Sie fordert seit Jahren eine Entsiegelung und eine Neugestaltung der Fläche. Getan hat sich bislang – nichts. Das soll sich nun aber ändern, heißt es bei der Stadt Herne.
In der städtischen Jugendeinrichtung „Am Freibad“ in Crange können Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen. Damit endlich die Betonwüste vor dem Eingang wegkommt, hatte die Verwaltung 2020 einen Antrag beim Verein „Wohnen in Herne“ gestellt, damit dieser die Finanzierung übernimmt. Voraussetzung für die Förderung und Entsiegelung seien aber Bohrungen auf der Betonfläche, um die Bodenbeschaffenheit zu klären, hieß es damals. Wie die Außenfläche neu gestaltet werden kann, sollte außerdem eine Jugendbeteiligung klären. Probebohrungen und Jugendbeteiligung sollten zum Jahreswechsel 2020/2021 abgeschlossen sein, so dass anschließend die Neugestaltung geplant und angegangen werden könne, heiß es weiter. Ende 2021 sollte dann alles fertig sein.
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Von wegen: Weil das Außengelände noch immer so aussieht wie seit eh und je, hakte die SPD in der Bezirksvertretung Wanne jetzt wieder nach. Warum tut sich nichts?, wollte die SPD-Bezirksverordnete Ramona Cieslik von der Verwaltung wissen. „Durch Corona hat sich alles verzögert“, antwortete Markus Knapp vom städtischen Fachbereich Kinder-Jugend-Familie. Mittlerweile sei eine Fördersumme in Höhe von 15.000 Euro für neue Spielgeräte und Sitzmöbel genehmigt worden, auch stünden aus dem Haushalt weitere 10.000 Euro für die Entsiegelung bereit. Nicht zuletzt habe die Stadt nach der Kinder- und Jugendbeteiligung eine Entwurfsskizze erstellt. Diese zeige, dass unter anderem eine Gokart-Bahn geplant, und das Gelände begradigt werden soll.
Das Problem: Die Kosten für das neue Außengelände betrügen nun rund 50.000 Euro – also doppelt so viel wie zur Verfügung steht. Deshalb soll jetzt ein neuer Förderantrag gestellt werden. Wenn mehr Geld vom Verein „Wohnen in Herne“ fließt, könne die Umsetzung angepackt werden. Ende 2023 könne dann alles fertig sein, so Markus Knapp (Stadt).
„Ich nehme Sie beim Wort“, kommentierte SPD-Bezirksfraktionschef Torsten Becker. Er war ob der vielen Verzögerungen nicht amüsiert. „Die Verwaltung hat gepennt“, schimpfte er. Sie habe es versäumt, sich rechtzeitig um Fördermittel zu kümmern und die zügige Gestaltung des neuen Außengeländes in die Hand zu nehmen.