Herne. Nach nur neun Monaten ist Schicht im Schacht: Warum Horst Schröder sein für die SPD wahrgenommnes Mandat im Bezirk Wanne zurückgegeben hat.

Paukenschlag in der SPD: Horst Schröder hat nach nur neun Monaten mit sofortiger Wirkung sein Mandat in der Bezirksvertretung Wanne niedergelegt. Hintergrund ist die Debatte um das Hallenbad Eickel. Näheres zu seinem Rückzug will das Mitglied der Wanner Mondritter in der kommenden Woche ausführen. Das sagte er schon am Donnerstag: „Politik und ritterliche Tugenden passen offenbar nicht zusammen.“

Schröder hat im September 2020 bei der Kommunalwahl als Parteiloser über die SPD-Reserveliste den Sprung in die Bezirksvertretung Wanne geschafft. Einige Genossen hatten den populären Mondritter im August für die Kandidatur gewinnen können. Laut Reserveliste der SPD wird nun Ramona Cieslik von der SPD Baukau-West in die siebenköpfige Bezirksfraktion nachrücken.

Bezirksbürgermeister bedauert den Rücktritt

Wannes Bezirksbürgermeister Uwe Purwin (SPD) bedauert den Rücktritt Schröders. „Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet“, erklärt er auf Anfrage. SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Udo Sobieski will vor einer Stellungnahme zunächst das Gespräch mit Schröder suchen. „Ich kenne zurzeit keine Details“, sagt er zur WAZ.

Der Zankapfel: Bei der Diskussion über die Zukunft des Hallenbad Eickels kamen Horst Schröder und die SPD nicht auf einen Nenner.
Der Zankapfel: Bei der Diskussion über die Zukunft des Hallenbad Eickels kamen Horst Schröder und die SPD nicht auf einen Nenner. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

In der Diskussion um das 2016 geschlossene Hallenbad Eickel gibt es schon seit Monaten Spannungen zwischen dem 59-jährigen Seiteneinsteiger und der SPD. Hintergrund: Schröder und die Mondritter sind der Meinung, dass es über Förderprogramme nach wie vor Chancen für einen Erhalt des Bades gebe und dadurch die Situation bei der Schwimmausbildung von Kindern wesentlich verbessert werden könnte. Die SPD sieht das anders und verweist auf „faktische und rechtliche Gründe“ für das Aus.

Am Dienstag soll der Rat den Verkauf von Bad und Grundstück an die Stadtentwicklungsgesellschaft besiegeln. Auf der Fläche sollen voraussichtlich nach einem Abriss Wohnungen gebaut werden.