Herne. Kathryn Julyana (35) aus Herne war bei „Manta Manta – Zwoter Teil“ dabei. Sie kann viel über Til Schweiger erzählen. Nur eine Frage bleibt offen.
Til Schweiger hat jetzt mindestens einen riesigen Fan mehr. Kathryn Julyana kommt kaum noch aus dem Schwärmen heraus. Ihre blauen Augen strahlen, wenn sie sich an die Arbeit mit dem Kino-Star erinnert. Die 35-jährige Hernerin war als Komparsin beim Dreh von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ (ab Donnerstag, 30. März im Kino) dabei. Das ist für Julyana eigentlich kein richtiger Job. Denn sie ist selbst gelernte Schauspielerin – aber die vier Tage im Hintergrund bei der Fortsetzung ihres „Immer-Schon-Lieblingsfilms“ seien für sie Ehrensache gewesen, sagt sie.
Dreh an einer Strandbar in Dormagen im Sommer 2022
Es ist Sommer 2022: Kathryn Julyana steht in Dormagen an einer extra aufgebauten Strandbar. Sie ist eine von 100 Komparsen, die der große Til Schweiger auf ihre Positionen schickt. „Ja, da sehe ich Til Schweiger. Der stand da so, wie man ihn kennt“, sagt die Hernerin. Und war er denn wenigstens zu verstehen oder hat er wieder so genuschelt? „Für mich ist das kein Nuscheln, das ist seine Art zu sprechen.“
Julyana hatte sich als eine von – wie es von der Produktionsfirma hieß – 15.000 Komparsen-Anwärterinnen und -Anwärtern beworben. Man habe damals Fotos nach strengen Vorgaben einreichen müssen. Dann sei sie ausgewählt worden. Für Julyana ist das eigentlich eine Nummer zu tief gestapelt. Sie ist ausgebildete Schauspielerin, hatte eine Rolle bei „Unter uns“ (RTL), „Der Lehrer (RTL), – der Serie „Krass Schulcamp – Pauken oder Party“ (RTL II) und im Trashfilm – aufgepasst (!) – „Alientampon“.
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Plauderei mit Michael Kessler am Rand des Sets
Als Komparsin tritt man da normalerweise nicht mehr an. „Ich hatte noch nie eine Komparsenrolle“, sagt Julyana. Aber für Manta Manta sind die Voraussetzungen dann anders. „Der Film ist Kult!“ Til habe am Set ganz international gerufen: „Camera rolling – und Action!“ Nichts mit „Kamera läuft“ und so… „Das fühlt sich an wie Hollywood“, sagt die in Wanne-Eickel aufgewachsene Frau. „Er ist ganz normal, eine Mischung aus locker und fokussiert.“
Sie habe direkt Schweiger über die Schulter sehen können. Inhalte dürfe sie natürlich nicht verraten. Wäre ja langweilig. Mit vielen Schauspielern habe sie locker plaudern können. Mit Michael Kessler zum Beispiel über den Herner Schauspieler Willi Thomczyk. Bei dem habe sie damals im jungen Theater Kohlenpott die Schauspielerei gelernt. Thomczyk spielte im ersten Teil selbst mit, im zweiten Teil nicht. Tils Tochter Luna Schweiger sei mit ihrem Hund über das Gelände gelaufen.
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Zweier-Szene spontan eingefügt, aber auch wieder abgebrochen
Fast sei es auch zu einer spontan eingefügten Zweier-Szene mit Michael Kessler gekommen. Kessler habe es aber irgendwie nicht geschafft, elegant mit einer Tür in Konflikt zu geraten. So habe Til Schweiger als Regisseur die Szene auch schnell wieder endgültig verworfen. „Er ist sehr spontan“, sagt Julyana.
Was sie fasziniert habe, sei, dass Til Schweiger zwischen seiner Rolle als Berti und seiner Arbeit als Regisseur kaum einen Unterschied gemacht habe. „Ich frage mich, wie viel da von seinem persönlichen Charakter auch in Berti steckt.“
Am Premierentag direkt ins UCI – Ist Kathryn Julyana im Film zu sehen?
Jetzt ist natürlich die entscheidende Frage: Ist Kathryn Julyana überhaupt in „Manta Manta – Zwoter Teil“ zu sehen? Es ist bekanntlich das schwere Los und Risiko eines jeden Komparsen, viel Zeit investiert zu haben und dann gar nicht im Film aufzutauchen. Am Premierentag werde sie direkt ins UCI fahren, sagt die 35-Jährige. Samstag wolle sie ihn sich dann gleich noch einmal in Herne ansehen.
Til habe das Komparsenteam jedenfalls mit Eis vom Eiswagen entlohnt. Und eine kleine Aufwandsentschädigung habe es ja auch gegeben. Nur ihr acht Jahre jüngerer Freund habe sich gewundert. „Der kann den Hype gar nicht nachvollziehen. Für mich selbst war das mit fünf Jahren der erste Erwachsenenfilm, den ich sehen durfte.“
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Chefin eines Fitness-Studios mit Moderatorenrollen
Auf die ganz großen Rollen sehe sie es übrigens nicht mehr ab, sagt Kathryn Julyana. Sie gehe in ihrer Aufgabe als Chefin eines Fitness-Studios in Herne auf. Dazu moderiere sie, unter anderem in Werbeclips von Edeka. Ihre Schauspiel-Agentur habe sie 2019 verlassen. Es komme nicht in Frage, für große Rollen in die Film-Hauptstädte des Landes zu ziehen. Sie bleibe gerne in Wanne-Eickel. „Für mich ist es perfekt so wie es jetzt ist“, sagt die 35-Jährige. Und wenn es um ein Schauspielidol gehe: „Dann denke ich unweigerlich an Til Schweiger.“