Herne/Gelsenkirchen. Nach umstrittenen Tests im November will die AGR nun dauerhaft Müll verdichten - jedoch (noch) nicht in Gelsenkirchen und Herne. Das ist geplant.
Die AGR wird mit der umstrittenen Verdichtung des Müllvolumens auf der Zentraldeponie Emscherbruch (ZDE) in Gelsenkirchen und Herne nicht vor 2024 beginnen. Das hat die Deponiebetreiberin im Gespräch mit der WAZ signalisiert.
Verdichtet wird aber auch schon in diesem Jahr – und zwar auf der Deponie in Datteln. Das beschloss der Aufsichtsrat der Tochter des Regionalverbands Ruhr (RVR) am Freitagvormittag in nicht öffentlicher Sitzung, wie die AGR bestätigte. Da sie nicht an zwei Standorten gleichzeitig verdichten könnten und die Deponie in Datteln Ende 2023 geschlossen werde, sei dieses Vorgehen naheliegend gewesen, so AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge. Mögliche neue Erkenntnisse aus Datteln könnten dann für eine Verdichtung auf der ZDE berücksichtigt werden, heißt es.
Verdichtungstests: 300.000 Tonnen Müll zusätzlich wären möglich
Vor Beginn von Verdichtungen auf der Deponie an der Stadtgrenze zwischen Herne und Gelsenkirchen müsste aber zunächst ein Aufsichtsratsbeschluss gefasst werden. Die Frage der WAZ, ob die AGR ausschließen kann, dass aufgrund in Datteln gewonnener Erkenntnisse eine Verdichtung in Gelsenkirchen/Herne möglicherweise gar nicht mehr stattfinden wird, ließ das kommunale Unternehmen unbeantwortet.
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Die Ende 2022 durchgeführten Tests hätten ergeben, dass die bis zum Ende der Laufzeit für die ZDE genehmigte Kapazität von 6 Millionen Tonnen durch eine Verdichtung wohl um maximal 5 Prozent, sprich: um rund 300.000 Tonnen erhöht werden könnte, so der Geschäftsführer. Die Pläne der AGR, die mit der Verdichtung auf die drohende Deponieraumknappheit in der Region reagieren will, waren in Herne und Gelsenkirchen auf Ablehnung gestoßen. Ratsparteien befürchteten neue Belastungen für Anwohnerinnen und Anwohner durch zusätzliche Transporte zur ZDE. Auf scharfe Kritik stieß auch die Informationspolitik der AGR.