Herne. Nach einem schweren Unfall betont die Gesellschaft HCR, dass die Technik der Busse in Ordnung war. Warum man dennoch den Hersteller wechselt.
Die Verkehrsgesellschaft HCR sieht nach dem schweren Unfall mit einem Elektrobus keine Verantwortung in der Technik der Busse. Es habe keinerlei relevante Mängel an den beiden Fahrzeugen gegeben. Probleme, die bei anderen Verkehrsgesellschaften bekannt wurden, seien in Herne nicht aufgetreten. Auch im Umgang mit der Technik sei man mittlerweile routiniert.
Ein Elektrobus der Linie 324 war am Montagnachmittag auf dem Weg nach Castrop-Rauxel in ein Haus gekracht. Die Polizei hat Vermutungen, dass der Fahrer einen medizinischen Notfall erlitten hat. Er befindet sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Ein möglicher technischer Mangel soll aber auch ausgeschlossen werden. Die Staatsanwaltschaft hatte angekündigt, den Bus gegebenenfalls länger sicherzustellen.
HCR: Strikte Sicherheitskriterien für die Elektrobusse in Herne
„Wir haben bis jetzt keine Probleme mit diesem Hersteller gehabt“, sagt HCR-Sprecher Dirk Rogalla. Wenn Probleme aufgetreten wären, dann hätte man diese auch ernst genommen, betont Rogalla. „Die Busse werden nach sehr strikten Sicherheitskriterien auf die Straße geschickt.“ Andere Verkehrsunternehmen hatten unter anderem beklagt, dass das Modell des chinesischen Herstellers BYD bei der Lenkung nach rechts oder links ziehe. Diese und andere Mängel seien in Herne nicht aufgetreten.
„Wenn wir irgendwelche Zweifel hätten, würden wir niemals solch ein Fahrzeug auf die Straße schicken“, sagt Rogalla. So gebe es alle drei Monate Sicherheitsüberprüfungen, die einer TÜV-Untersuchung ähneln. Dabei sei den Bussen ein „einwandfreier technischer Zustand“ bescheinigt worden. Grundsätzlich gebe es bei Bussen aller Hersteller immer mal wieder Probleme, die aber nicht sicherheitsrelevant seien.
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Umgang mit Elektroantrieb und Batterien wird trainiert
Und auch der Elektroantrieb sei kein Problem. Unfälle wie der leider geschehene seien mit der Feuerwehr trainiert worden. Die Castrop-Rauxeler Retter hatten darauf hingewiesen, dass beispielsweise darauf geachtet werden müsse, dass die Hochvolt-Leitung nicht beschädigt wird. Wie bei E-Autos werde darauf geachtet, dass die Batterie nicht weiter beschädigt wird. „Die Mitarbeiter auf den E-Bussen sind besonders geschult worden“, sagt Rogalla.
Die Verkehrsgesellschaft HCR erwartet für April vier weitere E-Busse, die in die Flotte aufgenommen werden. Die Fahrzeuge kommen vom niederländischen Hersteller Ebusco. Der Wechsel des Herstellers sei aber keine Folge der Kritik anderer Unternehmen an BYD. „Da gab es eine Ausschreibung, mit Kriterien von der Wirtschaftlichkeit bis zur Reichweite, Langlebigkeit und Garantie.“
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