Herne. Der Rat hat Stephanie Jordan zur neuen Sozialdezernentin in Herne gewählt. Warum auf dem Stimmzettel plötzlich drei Kandidaten auftauchten.
Stephanie Jordan wird in Herne neue Dezernentin für die Bereiche Soziales, Kinder-Jugend-Familie und Gesundheit. Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde die 43-Jährige am Dienstag, 7. März, im Rat mit breiter Mehrheit gewählt.
Eine Überraschung ist die Wahl nicht. Stephanie Jordan galt als Favoritin, seitdem bekannt wurde, dass ihr Vorgänger Johannes Chudziak zum 1. Januar 2023 zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe nach Münster wechselt. Seit fünf Jahren steht die Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin an der Spitze des Herner Jugendamts. Zuvor leitete sie dort die Abteilung Erziehungshilfen. Die SPD, die stärkste Fraktion, sprach sich am Ende des Bewerbungsverfahrens für Stephanie Jordan aus, der Koalitionspartner CDU nickte das Votum ab, die Opposition schäumte: Sie nannte das Bewerbungsverfahren eine Farce und kritisierte, dass die 43-Jährige von Anfang an ausgeguckt gewesen sei.
Im Rat blieb es aber nicht beim Vorschlag der SPD. Die AfD schlug zur Wahl auch jene beiden Kandidaten vor, die mit Stephanie Jordan im Bewerbungsverfahren in die Endrunde gekommen waren. 13 Bewerbungen für den Dezernatsposten waren im Rathaus insgesamt eingegangen, zuletzt im Rennen waren neben der bisherigen Herner Jugendamtschefin auch die ehemalige Herner Gesundheitsamtsleiterin Katrin Linthorst und Benjamin Roth, der das Jugendamt in Wipperfürth leitet.
Die Grünen-Fraktion beantragte geheime Wahl. Weil eilig noch neue Stimmzettel kopiert werden mussten, zog sich die Wahl hin. Anwesend im Ratssaal waren 60 Stadtverordnete sowie Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD), die Ratskoalition aus SPD und CDU hatte 39 Stimmen. Stephanie Jordan erhielt 38 Stimmen und wurde damit im ersten Wahlgang gewählt; nötig waren dafür 31 Stimmen. Benjamin Roth erhielt sechs, Katrin Linthorst zwei Stimmen. Außerdem gab es 14 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
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Stephanie Jordan, so kündigte der OB an, soll möglichst zum 1. April starten. Das seit Jahresbeginn unbesetzte Dezernat wird dabei neu zugeschnitten. Es umfasst künftig die Bereiche Soziales, Kinder-Jugend-Familie und Gesundheit. Oberbürgermeister Frank Dudda kündigte außerdem an, dass nun schnell eine Nachfolgerin beziehungsweise ein Nachfolger für die Stelle der Jugendamtschefin beziehungsweise des Jugendamtschefs gefunden werden soll.