Herne. Wie pünktlich sind Fernverkehrszüge? Das hat ein Magazin für 230 Haltepunkte ermittelt. So schneidet der Wanne-Eickeler Hauptbahnhof ab.
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat für die 230 wichtigsten deutschen Bahnhöfe eine Pünktlichkeitsanalyse in Bezug auf die FernverkehrszügeICE und IC für den Zeitraum von 2020 bis 2022 veröffentlicht. Am Hauptbahnhof Wanne-Eickel nahm die Zahl der Verspätungen demnach im vergangenen Jahr deutlich zu.
2022 waren in Wanne nur 58 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich
Nur 58 Prozent der ICs und ICEs seien 2022 im Wanner Hbf pünktlich gewesen, berichtet der „Spiegel“ online auf Basis von Zahlen des Portals „Zugfinder“. Die durchschnittliche Verspätung habe neun Minuten betragen. In nur 19 Prozent aller 230 Verknüpfungspunkte sei die Quote schlechter gewesen. Im Januar 2020 lag die Pünktlichkeitsquote in Wanne-Eickel dagegen noch bei über 80 Prozent. Ab Mitte 2021 nahm die Zahl der Verspätungen jedoch deutlich zu.
Am Ende der Pünktlichkeitstabelle landete 2022 der Bahnhof Bingen am Rhein mit 39 Prozent, so die Statistik. Top war der Halt Warnemünde, wo 94 Prozent aller Fernverkehrszüge pünktlich einfuhren. Noch ein Vergleich: Der Analyse ist zu entnehmen, dass noch im Januar 2022 in Wanne-Eickel mehr Züge pünktlicher waren als im Bundesschnitt. Mitte 2022 ging die Kurve dann aber deutlich nach unten. Während im Juni in Wanne nur knapp über 40 Prozent der ICs und ICEs zeitig den Hauptbahnhof erreichten, waren bundesweit rund 50 Prozent aller Züge pünktlich. Seit Ende des Jahres nähern sich die beiden Kurven wieder an.
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Ein Blick auf die aufbereiteten Zahlen zeigt, dass vor der Corona-Pandemie auf die Abfahrtszeiten der Deutschen Bahn wesentlich mehr Verlass war. So hätten Anfang 2020 noch mehr als 80 Prozent der Fernverkehrszüge Wanne-Eickel pünktlich erreicht. Ab Mitte 2021 sei die Kurve bei den Verspätungen dann deutlich nach oben gegangen.
Zur Einordnung weist der „Spiegel“ darauf hin, dass viele Bahnhöfe mit niedriger Pünktlichkeitsquote „entlang der stark befahrenen Strecken durch das Ruhrgebiet und entlang des Rheins“ lägen. Der Bahnhof Herne wurde in der Untersuchung nicht berücksichtigt.