Herne. Schon vor dem Start der Cranger Kirmes bieten drei Betriebe Speisen und Getränke an – auch für Gäste. Eine andere Bar will nun auch dabei sein.

Ein gutes halbes Jahr vor dem Start der Cranger Kirmes ist ein Wettstreit um den Betrieb der sogenannten Aufbau-Kantinen entbrannt. Die Imbiss-Betriebe öffnen bereits etliche Tage vor der Kirmes. Für die Betreiber lohnt sich das, da zu den Kunden längst nicht mehr nur Schausteller und Aufbauhelfer zählen. Ein Wanne-Eickeler Betrieb will dabei sein.

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Mexo-Bar: Wir wollen auch Aufbau-Kantine werden

Die MMT-Veranstaltungstechnik bestätigt auf Nachfrage, dass sie sich mit der Mexo-Bar als Aufbaukantine beworben habe. „Wenn wir dürfen, würden wir das auf jeden Fall machen“, sagen die Brüder Markus Lakomý und Thomas Lakomý. Ihre Mexo-Bar entsteht nur zur Cranger Kirmes. Anders als bei vielen auswärtigen Betrieben sei der Aufwand für den Aufbau relativ hoch. „Wir klappen nicht nur einen Wagen auf.“ Als Aufbau-Kantine habe man die Chance, die eigenen Kosten noch besser einzuspielen. Der Cranger Blog hatte die Pläne der Mexo-Bar öffentlich gemacht und zuerst darüber berichtet.

Die Lakomý-Brüder machen keinen Hehl daraus, dass die Aufbau-Kantinen auch auswärtiges Publikum anlocken und ein gutes Zusatzgeschäft sind. Aus Schausteller-Kreisen heißt es, dass die Zeiten vorbei seien, dass die Aufbau-Kantinen wirklich für die Verpflegung der Aufbauhelfer sorgen. Man genieße mal gerne ein Frischgezapftes, aber das Geschäft mache man mit auswärtigen und einheimischen Gästen. Die Betriebe von Steinmeister, Ritter und der Förderturm sind seit Jahren schon in den Wochen vor der Kirmes beliebte Anlaufpunkte.

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Cranger Kirmes: Bislang kaum Konkurrenzkampf um Aufbau-Kantinen

Die Betreiber der Mexo-Bar würden gerne von dem Kuchen etwas abhaben. „Wahrscheinlich würden wir eine etwas abgespeckte Karte anbieten, ein ganz normaler Sommer-Biergartenbetrieb“, sagt Thomas Lakomý. Letztlich bediene man die Nachfrage des Publikums, das schon in den Tagen und Wochen vor dem Kirmesstart nach Crange pilgere.

So sehr sich der Betrieb lohne, so gering war bislang der Konkurrenzkampf um den Betrieb der Aufbau-Kantinen. Die große Masse der Betriebe suche das klassische Kirmesgeschäft, heißt es aus Schaustellerkreisen.

Stadtmarketing Herne: Drei Standorte für Aufbau-Kantinen festgelegt

Die Auswahl der Aufbaukantinen in diesem Jahr sei noch nicht abgeschlossen, sagt Alexander Christian vom für die Cranger Kirmes zuständigen Stadtmarketing. Die Entscheidung werde voraussichtlich Mitte März bis Anfang April getroffen. Als Veranstalter lasse man an drei Stellen des Geländes diese Kantinen zu. So stehe es in der Ausschreibung. Die Betriebe konnten sich bis zum 15. November 2022 um den Betrieb bewerben. Die Kantinen sollen sich gleichmäßig über das Gelände verteilen, um schnell erreichbar zu sein. Die Stadt betont die Funktion auch für die Versorgung der Schausteller.

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Führt der Konkurrenzkampf um den Betrieb dazu, dass der Betrieb der Aufbaukantinen jetzt auch noch einmal unter einem anderen Licht beleuchtet wird? Dazu will sich das Stadtmarketing aktuell nicht äußern. Um die Dauer der Cranger Kirmes wurde in den vergangenen Jahren auch immer wieder vor Gericht gerungen. Die Aufbau-Kantinen waren bislang wegen ihrer Funktion als Versorgungsstationen für die Kirmes-Bediensteten außen vor.

Schausteller-Präsident Albert Ritter hat selbst einen Betrieb, der als Aufbau-Kantine auf der Cranger Kirmes steht.
Schausteller-Präsident Albert Ritter hat selbst einen Betrieb, der als Aufbau-Kantine auf der Cranger Kirmes steht. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Schaustellerpräsident Albert Ritter überrascht von der Konkurrenz-Situation

Albert Ritter, der seit Jahren eine der Aufbau-Kantinen betreibt, zeigt sich auf Nachfrage überrascht. „Ich wusste nicht, dass da Begehrlichkeiten entstanden sind“, sagt der Schaustellerpräsident. Zur Vergabe wolle er sich nicht äußern: „Das ist natürlich die Entscheidung der Stadtverwaltung Herne.“ Es sei klar, dass sein Betrieb natürlich dabei sein wolle: „Wir haben uns beworben. Das ist ein Stück Tradition. Man ist bekannt.“