Herne. Endlich „Reif für Crange“ nach zwei Jahren Pause – und es ist rappelvoll. Wir haben nachgefragt, wie die Menschen mit den Massen klarkommen.

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause sind die Menschen „Reif für Crange“. Die Stadt Herne rechnet mit dem zweithöchsten Besucheraufkommen der letzten zehn Jahre: Mehr als 4 Millionen Besucher könnten in diesem Jahr auf die Cranger Kirmes strömen.

Besucher auf Crange: Zwischen Unwohlsein und Kindheitserinnerungen

Und das große Abschlusswochenende auf Crange steht noch an. Erfahrungsgemäß wird es dann noch mal richtig voll. Wie fühlen sich die Besucherinnen und Besucher zwischen den vielen anderen Menschen auf dem Rummel nach der langen Pause?

Lea (27) geht lieber auf die Kirmes, wenn es noch nicht so voll ist.
Lea (27) geht lieber auf die Kirmes, wenn es noch nicht so voll ist. © Luisa Herbring

Lea (27) ist mit einer Freundin auf Crange unterwegs. In diesem Jahr seien sehr viele Besucher auf Crange sagt sie. „Ich bin ein Mensch, der gerne dann nach Hause geht, wenn es voll wird“, meint sie und ist deswegen lieber um die Mittagszeit auf der Kirmes unterwegs.

Abends sei es auf Crange wie auf der Loveparade, findet Christian (32).
Abends sei es auf Crange wie auf der Loveparade, findet Christian (32). © Luisa Herbring

Ähnlich geht es Christian. Abends sei es dem 32-Jährigen zu voll auf Crange. „Zwischen 17 und 18 Uhr wird es unerträglich. Dann ist es hier nur noch ein einziges Gedränge“, sagt er. Bei der Menschenmasse am Abend fühle er sich nicht sicher. „Wenn es abends voll wird, ist es hier wie auf der Loveparade. Keine Fluchtwege sind in Sicht“, sagt Christian. Sicherer würde er sich fühlen, wenn mehr Platz zwischen den Ständen und Fahrgeschäften wäre.

Paul Flemke (19) stören die Menschenmassen auf Crange nicht, denn er weiß was ihn hier erwartet.
Paul Flemke (19) stören die Menschenmassen auf Crange nicht, denn er weiß was ihn hier erwartet. © Luisa Herbring

Paul Flemke (19) freut sich sehr, nach zwei Jahren Corona-Pause wieder auf Crange unterwegs zu sein. Nach der langen Pause merke er, wie viele Kindheitserinnerungen er mit der Cranger Kirmes verbinde. Mit den Menschenmassen habe er kein Problem. „Wenn man einmal auf Crange war, weiß man, was einen erwartet“, meint er. Außerdem sei er dieses Jahr schon auf Festivals gewesen, deswegen stören ihn die vielen Menschen nicht. Er habe den Eindruck, dass es dieses Jahr nicht voller ist als früher.

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Marleen (29, l.) und Sabine (56, r.) meiden den Andrang am Abend und gehen lieber um die Mittagszeit über die Kirmes.
Marleen (29, l.) und Sabine (56, r.) meiden den Andrang am Abend und gehen lieber um die Mittagszeit über die Kirmes. © Herbring

Sabine (56) und Marleen (29) gehen extra um die Mittagszeit zur Cranger Kirmes. „In den letzten Jahren ist es immer voller geworden und ich mag es nicht, wenn mir Menschen so nah kommen“, erklärt Sabine. Außerdem fühle sie sich bei den aktuellen Corona-Infektionszahlen nicht wohl, wenn viele Menschen auf engem Raum sind.

Markus Lakomy (45) ist Betreiber der Mexo-Bar. Ihm fällt auf, dass in diesem Jahr weniger Gäste im Alter von 60 und 70 Jahren auf Crange sind.
Markus Lakomy (45) ist Betreiber der Mexo-Bar. Ihm fällt auf, dass in diesem Jahr weniger Gäste im Alter von 60 und 70 Jahren auf Crange sind. © Luisa Herbring

Als Betreiber der Mexo-Bar hat Markus Lakomy (45) den Eindruck, dass in den letzten Jahren mehr auf Crange los war. „Die Gäste zwischen 60 und 70 Jahren fehlen. Wenn überhaupt, dann kommen sie eher vormittags vorbei“, sagt er. Viele seien wegen Corona vorsichtig. Erfahrungsgemäß werde aber der zweite Crange-Samstag der stärkste Tag, weiß Lakomy. Auch der Familientag am Mittwoch sei sehr gut besucht gewesen.

>>> Digitale Infotafeln zur Sicherheit der Besucher

  • Um die Sicherheit der vielen Menschen auf Crange zu gewährleisten hat die Stadt Herne vorgesorgt. Laut Stadtmarketing gebe es in diesem Jahr digitale Infotafeln, die den Besucherstrom lenken können.
  • Mit sieben Kameras seien die Infotafeln verbunden. Kommt es an einer Kreuzung zu einem Engpass, werden die Besucherinnen und Besucher gebeten, einen anderen Weg zu nehmen, heißt es in einer Mitteilung des Stadtmarketings.