Herne. Was passiert mit der Asche eines Verstorbenen, wenn das Urnengrab abgeräumt wird? Dafür hat die Stadt Herne eine besondere Regelung.
In Herne werden immer mehr Verstorbene eingeäschert, ihre letzte Ruhestätte ist anschließend eine Urne – sei es etwa in einem Urnen-Reihen- oder Wahlgrab oder in einem Kolumbarium, also einer kleinen Grabkammer für Urnen. Doch wo landet die Asche, wenn die Laufzeit für das Grab um ist?
„Da kommt nichts auf den Müll“, stellt Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl klar. Wenn eine Grabstelle etwa nach zehn oder 25 Jahren ausläuft und nicht verlängert wird, dann wird sie nicht selten neu belegt. Heißt: Das Grab wird abgeräumt, und die Urne wird herausgeholt. Die Asche der oder des Verstorbenen werde anschließend, egal von welchem städtischen Friedhof sie komme, unter einer Wiese auf dem Hauptfriedhof an der Wiescherstraße verstreut, sagt Kuhl. Dazu höben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – etwa mit einem Spaten – Teile einer Rasenfläche an, die Asche komme darunter. Auf diese Weise fänden die Toten ihre ewige Ruhe auch weiterhin auf einem Friedhof.
Nicht nur Asche in Urnen bleibt über viele Jahre erhalten. Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Beendigung der Ruhezeit auch in herkömmlichen Gräbern selbst nach Jahrzehnten noch auf menschliche Reste stoßen, will Stadtgrün-Chef Kuhl nicht verhehlen. So seien etwa Knochenfragmente nichts Ungewöhnliches. Vor allem wenn Bestatterinnen und Bestatter nicht aufgepasst und bei den Toten etwa Kleidung aus Nylon nicht ausgetauscht hätten, würden die Kolleginnen und Kollegen in den Särgen fündig. Diese Reste kämen in ein neues Grab, dafür würden Löcher ausgehoben. „Das ist ein sehr pietätvoller Umgang“, meint Kuhl.
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Die Friedhofsgebühren hat die Stadt Herne vor gut einem Jahr übrigens um rund 15 Prozent erhöht. Bei den Friedhofsgebühren lag Herne im Vergleich zu anderen Städten schon vorher im oberen Drittel, seit einem Jahr müssen Angehörige noch tiefer in die Tasche greifen. So kostet beispielsweise ein Reihengrab (Zeit nicht verlängerbar) 2827 Euro, das sind 278 Euro mehr. Ein Wahlgrab am Weg (verlängerbar) kostet nun 3708 Euro (+225 Euro), ein Urnenwahlgrab 2008 Euro (+78 Euro) oder eine Urne im Kolumbarium 2216,50 Euro (+ 153,50 Euro). Durch die neuen Tarife könnten die städtischen Friedhöfe wieder kostendeckend arbeiten, begründete die Stadt.