Herne. Nur zum Duschen ins Schwimmbad – das geht seit einer Woche im Herner Wananas. Wie der neue Duschtarif von den Gästen angenommen wird.

Seit einer Woche gibt es im Herner Schwimmbad Wananas einen speziellen Duschtarif. Das Angebot, das bundesweit für Aufsehen gesorgt hat, wird angenommen – aber noch auf niedrigem Niveau. Seit dem Start am Dienstag, 3. Januar, hätten sich fünf Menschen ein „Duschticket“ gekauft, sagt Hernes Bäderchef Lothar Przybyl zur WAZ.

Mit dem neuen Sondertarif im Wananas können sich Besucherinnen und Besucher für 1,50 Euro eine halbe Stunde in dem Schwimmbad aufhalten. In dieser Zeit, so die Intention, könnten sie sich ausgiebig duschen und auch die Toilette benutzen, um damit in Zeiten explodierender Energiekosten zu Hause Strom, Gas und Wasser zu sparen. Die ganz Schnellen dürften gerne auch eine Runde schwimmen. Der Duschtarif soll zunächst als Modellversuch für ein halbes Jahr gelten.

Chef der Herner Bädergesellschaft: Lothar Przybyl, hier im Wananas.
Chef der Herner Bädergesellschaft: Lothar Przybyl, hier im Wananas. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Fünf Menschen, die das neue Angebot bislang nutzen – das ist nicht mal ein Gast pro Tag. Bäderchef Przybyl zeigt sich dennoch zufrieden. Er gehe davon aus, „dass sich die Nachfrage sukzessive steigern wird“. Er verweist auch auf die Weihnachtsferien, die gerade zu Ende gegangen sind: „Die Stammgäste kommen eher nicht in den Ferien wie letzte Woche, sondern außerhalb der Ferien, wenn das Bad weniger stark frequentiert ist.“ Dann würden sich auch mehr Besucherinnen und Besucher für das 30-Minuten-Ticket interessieren, glaubt er.

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Und was haben die fünf Duschenden gemacht? Sind sie auch für eine Runde ins Becken gegangen? Das wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht. Man sei den Besucherinnen und Besuchern ja nicht hinterhergelaufen, sagt er. Um einen Überblick über die Nutzung des neuen Tickets zu bekommen, sei es aber sicherlich eine Überlegung wert, die Gäste beim Auschecken anzusprechen und zu befragen, fügt er an.

Die Einführung des neuen Duschtarifs war technisch übrigens kein Problem. Das neue Angebot habe leicht im Kassensystem eingerichtet werden können, sagte Przybyl zuletzt. Und er hatte weitere Ideen, wie er den Kurzbesuch im Schwimmbad attraktiver gestalten kann: „Ich überlege, Zehnerkarten einzuführen wie beim Besuch beim Friseur oder Bäcker, mit denen man zehnmal kommt und dann einmal gratis duschen darf“, so der Bäderchef.