Herne. In Herne soll ein erster „Tiny Forest“ angelegt werden. Das fordern die Linken. Wo der Klein- beziehungsweise Mikrowald entstehen soll.

Was tun mit der Wiese am Emsring/Ecke Werftstraße in Herne? Vor knapp einem Jahr scheiterte wegen zu hoher Kosten der Vorstoß der Stadt, dort eine „Insel der Erholung“ einzurichten, also einen Freizeitbereich mit Sitzinsel, Spiel- und Outdoor-Fitnessgeräten sowie neuen Bäumen. Zuvor wurde bereits die Idee begraben, dass auf dem 2500 Quadratmeter großen Areal barrierefreie Seniorenwohnungen und (auf Kosten des Investors) auch ein begrünter „Quartierstreffpunkt“ geschaffen wird. Nun kommen die Linken mit einer neuen Idee: Ein „Tiny Forest“ soll es werden.

Die Verwaltung soll ein entsprechendes Konzept erstellen und nach Fördermitteln Ausschau halten, um so den „Tiny Forest“ (auf Deutsch: Kleinwald, Mikrowald) zu realisieren, heißt es in einem Beschlussvorschlag für die Bezirksvertretung Sodingen. Sie tagt am Mittwoch, 25. Januar. „Bei der Bepflanzung soll insbesondere berücksichtigt werden, klimaresiliente und für die Artenvielfalt besonders wertvolle Baum- und Sträucherarten zu verwenden“, so Linken-Chef Patrick Gawliczek in seinem Antrag. Der Tiny Forest solle harmonisch an den „Gehölzrand“ südlich der Grünfläche anschließen, der diese von den Einfamilienhäusern auf der Werftstraße abtrenne.

Auch der Zusammenhalt im Quartier wird gestärkt: Patrick Gawliczek, Sprecher der Linken in Herne.
Auch der Zusammenhalt im Quartier wird gestärkt: Patrick Gawliczek, Sprecher der Linken in Herne. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

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Für die Wiese müsse eine Lösung gefunden werden, die sich positiv auf die Lebensqualität im Quartier auswirke und ökologischen Aspekten wie der Artenvielfalt und Klimafolgenanpassung Sorge trage, so Gawliczek, der auch Mitglied der Bezirksvertretung Sodingen ist, weiter. Ein Tiny Forest sei ein kleiner angepflanzter Wald mit einer großen Dichte. Ziel solcher Neuanpflanzungen sei es, in Städten auf kleinen Flächen möglichst vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Habitate anzulegen und dadurch eine Verbesserung der Umweltsituation zu erreichen. Diese Miniwälder etablierten sich weltweit. Besonders häufig treffe man sie zum Beispiel in Belgien, den Niederlanden oder auch Japan an.

Nach Ansicht der Linken könnte die Umsetzung dieser Idee am Emsring „eine Strahlkraft haben, die ähnliche Projekte auch an anderen Stellen in Herne oder dem Ruhrgebiet anstoßen könnte“, so der Parteichef. Wichtig für das Gelingen eines solchen Projektes sei es aber, die Nachbarschaft in die Planung, Pflanzung und Pflege mit einzubeziehen: „Dadurch wird nicht nur der Zusammenhalt im Quartier gestärkt, sondern auch ein weitergehendes Bewusstsein zu Themen wie Artenvielfalt oder dem Klimawandel geschaffen.“