Herne. Volle Arztpraxen und das Kind ist krank? Ein Herner Hausarzt öffnet seine Praxis zusätzlich und bietet Sprechstunden für Kinder an. Alle Infos.
Der Herner Hausarzt und Palliativmediziner Anton Preißig öffnet seine Praxis, Kirchstraße 109, zwischen den Jahren und im Januar für Routineuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen. Während derzeit vielerorts die Kinderarztpraxen und -kliniken überfüllt sind, hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) Ärztinnen und Ärzte aus der Region darum gebeten, außerplanmäßige Sprechzeiten anzubieten.
Zum Hintergrund: In diesem Jahr sorgt nicht nur Corona für volle Arztpraxen, auch Grippe und RS-Viren führen derzeit vor allem bei Kindern in Deutschland zu vielen Erkrankungen. Die Folge: Es mangelt an Fiebersäften, Kinderarztterminen, Klinikbetten und Pflegepersonal.
Herne – Hausarzt-Praxis Anton Preißig: Das sind die zusätzlichen Sprechzeiten
In Herne öffnet die Hausarztpraxis von Anton Preißig außerplanmäßig an folgenden Terminen:
- Mittwoch, 28. Dezember: 14 bis 18 Uhr
- Sonntag, 1. Januar: 8 bis 12 Uhr
- Samstag, 7. Januar: 8 bis 12 Uhr
Bereits an Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag hat Preißig seine Praxis für Kinder und Jugendliche geöffnet. „Über Weihnachten war relativ wenig los“, sagt der Herner Hausarzt. Im Vorfeld sei wenig über die Aktion bekannt gewesen, wie er vermutet. Daher wolle er Eltern ermutigen, bei Unsicherheiten das zusätzliche Angebot wahrzunehmen. „Hauptsächlich sind Patientinnen und Patienten mit viralen Infekten und Fieber in die Praxis gekommen.“ Dabei sei wichtig, den Eltern und Kindern Sicherheit zu geben.
Bei der Aktion gehe es nicht darum, die Notfallbetreuung für Kinder zu verbessern, sondern Routinesprechstunden anzubieten, betont Preißig. Dadurch würden auch die Kliniken entlastet. Bei Notfällen, wie zum Beispiel akutem Bauchweh, würde der Herner Hausarzt dennoch an die Kliniken weiterleiten.
Zum Großteil seien jedoch Atemwegsinfekte im Umlauf, sagt der Arzt. Wichtig sei für die kommenden Sprechstunden, dass genug Medikamente vorhanden seien. Dazu habe Preißig Kontakt zur Notdienst-Apotheke aufgenommen. Einige Medikamente habe er teilweise vorbestellen können. An den Weihnachtsfeiertagen sei er gut mit den vorbestellten Medikamenten ausgekommen.
Eine Tendenz sei zu beobachten, dass viele Eltern seit Corona ängstlich sind und vermehrt den fachlichen Rat suchen würden. „Es ist völlig legitim das Angebot anzunehmen, wenn man sich unsicher ist“, so Preißig.
Praxis Preißig zeigt Verständnis für die Not von Eltern
Dennoch könne er Eltern raten, zu Hause zunächst symptomorientiert zu handeln. „Fieber ist ein normaler Krankheitsprozess, bei dem man nicht sofort zum Arzt gehen muss. Mit einem kalten Waschlappen lässt sich das schon gut senken.“ Eltern sollten vor allem dann einen Arzt aufsuchen, wenn ihr Kind schwach ist, sagt der Herner Mediziner.
„Ich habe selbst vier Kinder. Da weiß man, in welcher Not die Eltern sind und dann möchte man einfach ein bisschen helfen“, sagt Preißig. Zu seinem Praxis-Team gehören außerdem einige Mütter, die ebenfalls Verständnis für die Situation der Eltern hätten. Aus diesen Gründen habe sich das Team entschieden, über die Weihnachtsfeiertage und darüber hinaus die Praxis zu öffnen. Das Telefon sei für die außerplanmäßigen Sprechzeiten abgestellt, man solle direkt persönlich vorbeikommen. Für hausärztliche Patientinnen und Patienten seien die Sonder-Sprechzeiten nicht vorgesehen.
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Die Praxis von Anton Preißig befindet sich in Sodingen, Kirchstraße 109. Weitere Informationen zu den zusätzlichen Sprechstunden in der Region Westfalen-Lippe sind auf der Internetseite www.kvwl.de zu finden.