Herne. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hat die Herner RKU.IT GmbH als „Star der Ausbildung“ geehrt. So sieht die Ausbildungsstrategie des Unternehmens aus.

Einmal im Jahr ehrt die IHK Mittleres Ruhrgebiet die „Stars der Ausbildung“. Einer dieser Sterne glänzt seit wenigen Wochen in Herne: Die Kammer kürte die RKU.IT GmbH zum „Ausbildungsbetrieb des Jahres“. Die Herner WAZ-Redaktion hat gefragt, wie sich das Unternehmen in Sachen Ausbildung engagiert.

„Wir freuen uns, dass mit der Auszeichnung unsere gute Ausbildung wahrgenommen worden ist“, kommentiert Marco Nazaro, Bereichsleiter Personal bei RKU.IT, die Entscheidung der IHK. Das sei eine schöne Bestätigung für alle Mitarbeitenden, aber auch besonders für jene Kolleginnen und Kollegen, die sich seit 18 Jahren mit Ausbildung beschäftigen. Zuvor habe das Thema nicht ganz oben auf der Prioritätenliste gestanden.

Interdisziplinäres Team kümmert sich intensiv um die Belange der Ausbildung

Vor vier Jahren habe das Unternehmen dann eine neue Strategie entwickelt und im Personalbereich ein interdisziplinäres Team gebildet, das sich intensiv um die Belange der Ausbildung kümmert. Neben diesem Kernteam mit fünf Personen betreuen etwa 35 Ausbildungsbeauftragte in den verschiedenen Fachbereichen die Azubis. Der positive Effekt habe sich längst eingestellt. Man könne fokussierter ausbilden und könne die Azubis besser auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. „Und wir können schnell sehen, wo die jungen Leute ihre Kernkompetenzen haben, um sie früh in den Fachbereichen zu integrieren. So wird viel Wissen aufgebaut. Das erleichtert den Wechsel von der Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis“, erzählt Marco Nazaro. Die Aufgaben in einem IT-Unternehmen seien hochkomplex, deshalb sei es sehr hilfreich, wenn die Auszubildenden schon vor ihrer Prüfung an diesen Aufgaben mitarbeiten.

Vor dem Hintergrund der großen Konkurrenz um Fachkräfte wachse die Bedeutung von Ausbildung. Dabei buhlten nicht nur andere Unternehmen aus der IT-Branche um neue Mitarbeiter, sondern Firmen aus anderen Bereichen. Marco Nazaro: „Wir konkurrieren auch mit Unternehmen, die digitalisieren und deshalb IT-Fachkräfte suchen.“ Ein Beispiel ist die Wohnungswirtschaft.

Kontakte zum Haranni-Gymnasium und zu Hochschulen in Dortmund und Gelsenkirchen

Deshalb wolle RKU.IT noch früher geeigneten Nachwuchs finden - zum Beispiel in Schulen oder an Universitäten. „So können wir unseren Bekanntheitsgrad erhöhen und zeigen, was wir bieten als Ausbildungsbetrieb oder als zukünftiger Arbeitgeber“, so Marco Nazaro. In Herne gebe es Kontakte zum Haranni-Gymnasium, in Dortmund zur Fachhochschule, in Gelsenkirchen zur Westfälischen Hochschule, erzählt Ausbildungskoordinatorin Katharina Mattke. Diese sollen in Zukunft ausgebaut werden. Geplant sei, dass Mitarbeitende der RKU.IT den Unterricht mitgestalten, an Universitäten kann sich Katharina Mattke den Ausbau von Gastvorlesungen vorstellen. So soll früh Interesse am Beruf und am Unternehmen geweckt werden.

Bisher habe RKU.IT seinen Ausbildungsbedarf decken können, so Mattke, doch die Anzahl der Bewerbungen sei in den vergangenen zwei bis drei Jahren gesunken. Dabei steht jetzt schon fest, dass die Zahl der Auszubildenden steigen muss. Der Grund: Auch bei RKU.IT gehen die Baby-Boomer in den kommenden Jahren in den Ruhestand, die Nachfolgeplanungen laufen nach den Worten von Marco Nazaro aber bereits - und damit die Planungen, wie viele Azubis in den kommenden Jahren benötigt werden. Für die Rekrutierung will das Unternehmen zukünftig die sozialen Netzwerke intensiver nutzen als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen sei.

>>> DAS UNTERNEHMEN

■ Die RKU.IT GmbH mit Sitz am Westring in Herne-Baukau agiert seit 1961 als Service-Anbieter von IT-Lösungen.

■ Insgesamt unterstützt das Unternehmen zurzeit mit mehr als 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 130 Unternehmen aus der Versorgungs-, Verkehrs- und Kommunalwirtschaft in ganz Deutschland.