Herne/Bochum. . Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat mit dem Bau seines neuen Verteilzentrums auf Herner und Bochumer Stadtgebiet begonnen. Das ist geplant.

Die alten Gebäude sind „abgeräumt“, mit dem offiziellen Spatenstich hat der Lebensmitteldiscounter Lidl am Montag den Bau des neuen Lebensmittelverteilzentrums begonnen. „HerBo43“ - so der Name - liegt sowohl auf Herner als auch auf Bochumer Stadtgebiet. Das sehen die Pläne des Unternehmens vor.

Nach seiner Vollendung soll mit dem neuen Gebäudekomplex auf einer Gesamtfläche von 54.000 Quadratmetern die Verwaltung und Belieferung von bis zu 120 Lidl-Filialen in Nordrhein-Westfalen mit Lebensmitteln und Waren sichergestellt werden. Der erste Bauabschnitt werde voraussichtlich im Sommer 2024 in Betrieb genommen. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes sei bis zum Frühjahr 2026 geplant, heißt es in einer Mitteilung von Lidl. Eine genaue Investitionssumme nennt Lidl nicht, doch sie dürfte in einem höheren zweistelligen Millionenbereich liegen.

Photovoltaikanlage und begrüntes Dach

„Dies ist ein wichtiger Schritt, um notwendige Logistikkapazitäten in der Region auszubauen. Mit rund 200 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Verwaltungsbereich sowie in der Logistik setzen wir in der regionalen Wirtschaft und dem heimischen Arbeitsmarkt einen deutlichen Impuls“, so Marcus Pabst, Geschäftsführer der Lidl-Regionalgesellschaft Herne. „Uns war es wichtig, mit dem Neubau hohen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden, daher wurden diese Aspekte von Beginn an in die Planung einbezogen“, so Pabst.

So soll das Lidl-Lebensmittelverteilzentrum auf Herner und Bochumer Stadtgebiet nach der Fertigstellung aussehen.
So soll das Lidl-Lebensmittelverteilzentrum auf Herner und Bochumer Stadtgebiet nach der Fertigstellung aussehen. © Lidl

Das neue Gebäude setze Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit: Die energieeffiziente Kälteanlage mit Wärmerückgewinnung werde ausschließlich mit natürlichen Kältemitteln betrieben. Die Abwärme der Kälteanlage werde für die Heizung des gesamten Lagers und des Verwaltungstraktes genutzt. Somit kommt der Standort ohne fossile Energieträger aus und sei daher unabhängig von deren Verfügbarkeit. Die Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach habe eine Leistung von 1200 Kilowattstunden und produziere rund eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dies entspreche einem Jahresverbrauch von rund 225 Vier-Personen-Haushalten. Im Rahmen des Artenschutzprogramms „Lidl-Lebensräume“ werde zudem eine rund 11.000 Quadratmeter große Blühwiese auf dem insgesamt 20 Hektar großen Areal entstehen. Darüber hinaus werde eine rund 7400 Quadratmeter große Dachfläche des Gebäudes zur Verdunstung und Abkühlung des Umfeldes begrünt.

Mitarbeiterzahl soll sich mittelfristig verdoppeln

In der Lidl-Regionalgesellschaft in Herne sind derzeit etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Diese Zahl soll sich nach der Vergrößerung mittelfristig fast verdoppeln. Die Beschäftigten sind in mehr als 15 verschiedenen Berufsfeldern in den Bereichen Logistik, Vertrieb, Warengeschäft, Immobilien und Personal tätig. Schon jetzt sei Lid auf der Suche nach Verstärkung.