Herne. Lidl wird auf der Stadtgrenze von Herne und Bochum ein neues Verteilzentrum bauen. Das Unternehmen hat jetzt den Bauantrag eingereicht.
200 neue Arbeitsplätze werden bald in Herne entstehen. Das Handelsunternehmen Lidl wird auf dem interkommunalen Gewerbegebiet HerBo43 einen neuen Logistik- und Verwaltungsstandort bauen. 2019 hat Lidl den Grundstücksvertrag für das zusätzlich 11,4 Hektar große Grundstück neben dem Bestandsobjekt unterzeichnet. Nun hat das Unternehmen den Bauantrag eingereicht.
Damit wird es das 21 Jahre alte Logistikzentrum an der Südstraße auf Herne Stadtgebiet ersetzen, das mittlerweile zu klein geworden ist. So werden die Pläne für das Gewerbegebiet HerBo43 vorangetrieben, denn die neuen Flächen liegen sowohl auf Herner als auch Bochumer Stadtgebiet. Der Neubau des Lebensmittelverteilzentrums soll rund 54.000 Quadratmeter Lagerfläche haben.
Herne: Lidl legt beim neuem Verteilzentrum viel Wert auf Nachhaltigkeit
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Die Investitionssumme liege in einem zweistelligen Millionenbereich, „könnte aber auch in den dreistelligen Bereich wandern“, so Lidl-Immobilienleiter Lothar Rungenhagen. Zwar lägen die Planungen noch im Rahmen, da die Baupartner sich auf die aktuelle Situation eingestellt hätten, trotzdem sei der derzeitige Baustoffmangel spürbar. „Die Lage am Weltmarkt ist relativ dramatisch.“
Mit dem hohen Investitionsvolumen sei es das größte Bauprojekt, „das wir derzeit auf dem Tisch haben“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda. Er freut sich, dass auf dem Gelände nun alles abgeräumt wird – „unter anderem die alte Lidlbasis, eine ehemalige Liegenschaft für Flüchtlinge und Fläche des Unternehmens Ecosoil“. Nun würde etwas geschaffen, was strukturell besser aufgestellt sei.
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Das bisherige Gelände werde von 90.000 Quadratmetern um etwa 115.000 Quadratmeter erweitert, sagt Rungenhagen. Dabei stehe die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. So soll auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert und die Kühlanlagen ausschließlich mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden. Auch ein Biotop auf der Fläche soll erhalten bleiben. Zudem will Lidl bei der Beheizung ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Straßen in Herne und Bochum sollen durch neue Verkehrsführung entlastet werden
Trotz der Vergrößerung des Zentrums werde es nicht zu mehr Verkehr auf den angrenzenden Straßen kommen, betont Rungenhagen. Durch eine Verkehrsanbindung, die unterhalb der Autobahn 43 herführen soll, könnten die angrenzenden Straßen entlastet werden. „Jeder Lkw spart durch diesen neuen Weg 700 Meter Strecke.“ Für Rungenhagen ist die zentrale Lage in Herne und Bochum optimal für das neue Verteilzentrum, denn so gebe es zu allen Filialen im Ruhrgebiet nur kurze Fahrtwege.
Baudezernent Karlheinz Friedrichs nennt das Projekt „eine kräftige Herausforderung“, aufgrund der großen Fläche „von etwa fünf Fußballfeldern“. Auch für ihn stelle die Verkehrsführung unterhalb der A 43 eine optimale Lösung dar, um die Straßen in Herne und Bochum zu entlasten.
>>>Der Zeitplan
Anfang 2022 soll mit der Sanierung und den Abbrucharbeiten auf dem Gelände begonnen werden.
Das neue Gebäude soll dann im August 2024 fertiggestellt sein.