Die Kuboshow in Herne feiert am 22. und 23. Oktober Silberjubiläum. Künstler Klaus Sievers ist seit den Anfängen der Kunstmesse dabei.

Die Kuboshow in den Herner Flottmann-Hallen feiert Silberjubiläum. Am kommenden Wochenende, 22. und 23. Oktober, präsentiert Veranstalter Holger Wennrich zum 25. Mal junge Künstlerinnen und Künstler, diesmal sind es 74. Einer von ihnen ist der Düsseldorfer Klaus Sievers. Da er 1962 geboren ist, kann man ihn als jung geblieben bezeichnen. Das Besondere: Sievers war seit den Anfängen bei fast allen Kuboshows vertreten, im Gespräch mit der Herner WAZ erläutert er seine Sicht auf die Kunstmesse.

Er habe Holger Wennrich kennengelernt, als dieser umhergereist sei, um Künstler für seine Messe-Idee zu gewinnen. „Wennrich hat mich in meinem Atelier besucht und Werke ausgewählt, die er gut fand“, erinnert sich Sievers an die Anfänge - als die Veranstaltung noch „Kunstbombe“ hieß. Bei der ersten Messeteilnahme sei er gar nicht vor Ort gewesen - und habe von Wennrich am zweiten Tag einen Anruf erhalten mit dem Hinweis, dass er „Nachschub“ von Sievers’ Werken benötige. „Da war ich sehr überrascht.“

„Die Entscheidung“ zeigte Klaus Sievers 2020 bei der Kuboshow
„Die Entscheidung“ zeigte Klaus Sievers 2020 bei der Kuboshow © Kuboshow

Schnell sei er dazu übergegangen, während der Kuboshow in den Flottmann-Hallen anwesend zu sein - auch weil er Buttons mit hintersinnigen Sprüchen verkauft. Toll an der Kuboshow sei, dass man als Künstler einen direkten Kontakt zum Publikum finden könne. Gerade die Menschen des Ruhrgebiets würden direkt sagen, was sie denken. Längst ist die Kuboshow für Sievers ein fester Termin im Kalender und „ein Höhepunkt im Jahr“. Das liege auch daran, dass für die Künstler die Bedingungen fair seien. Man müsse zunächst nur für den Transport aufkommen. Standgebühren für die Künstler gebe es nicht. Aus Künstlersicht gebe es keine guten oder schlechten Plätze. Er selbst habe schon Bilder in Ecken verkauft, die eigentlich so etwas wie ein toter Winkel gewesen seien. Das Publikum wolle nicht alles fertig präsentiert bekommen, sondern wolle quasi selbst auf die Jagd nach dem passenden Bild gehen.

Sievers schätzt den Charme des Handgemachten

Daneben schätzt es Sievers, dass sich die Kuboshow all die Jahre den Charme des Handgemachten bewahrt hat, etwa durch die Präsentation an einfachen Holzstellwänden. Das setze sich wohltuend von manchen Hochglanzveranstaltungen ab. Das lasse sich auch auf den Verkauf übertragen. Sievers: „Bei der Kuboshow geht es darum, die Kunst an die Frau oder den Mann zu bringen. Das ist für mich die richtige Haltung.“ Wennrich habe einen Sinn fürs Verkaufen - was nicht in der DNA aller Künstler liege. Mit der Preisstruktur, die die Kuboshow habe, gebe es für Künstler gute Chancen, Werke zu verkaufen. „Holger Wennrich hat es geschafft, ein Kaufpublikum heranzuziehen.“ Für ihn selbst sei die Kuboshow immer eine Veranstaltung, bei der er für seine Werke Käufer finde. Bei der Kuboshow kämen Sammler zum Zuge, die sich zu einem überschaubaren Preis Originalkunst in Wohnzimmer hängen wollten. Die würden optimal bedient. „Dieses Gesamtkonzept sehe ich woanders so gut wie gar nicht.“

Klaus Sievers an seinem Stand mit den Buttons.
Klaus Sievers an seinem Stand mit den Buttons. © Kuboshow

Außerdem biete die Kuboshow die Gelegenheit, in kurzer Zeit schnell andere Künstler zu treffen und neue Verbindungen zu knüpfen oder andere Stile zu sehen. Die Kuboshow zeichne sich auch dadurch aus, dass sie viel Kunst mit einer Prise Humor präsentiere. All diese einzelnen Komponenten fügten sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen, dass auch bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal habe. Es sei schade, dass die Kuboshow nicht in den bundesweiten Kunstmessekalendern auftauche. Das Konzept sei super, zukunftsträchtig - aber leider unterbewertet. Jemand, der sich ernsthaft für Kunst interessiere, müsse auf jeden Fall nach Herne kommen. Für ihn selbst steht fest: „So lange die Kubo stattfindet, will ich sie nicht missen.“

>>> NACH DREI „VIRTUELLEN“ AUSGABEN WIEDER IN PRÄSENZ

■ Nach drei virtuellen „Corona-Ausgabe“ findet die Kuboshow wieder in Präsenz statt. Geöffnet ist sie jeweils von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro, Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt.

■ Laut Holger Wennrich zeigen 74 junge internationale Künstler ihre aktuellen Arbeiten. Das Teilnehmerfeld wechselt jährlich zu etwa 50 Prozent. Das Preisniveau tendiert zwischen 5 und 4000 Euro. Das Programm ist gegenständlich orientiert und setzt stark auf die Malerei und die Skulptur.