Herne. Aller guten Dinge sind drei: Die Kuboshow in Herne findet zum dritten Mal digital statt. Doch die Onlineversion ist längst keine Notlösung mehr.

Aller guten Dinge sind drei: Die Kuboshow findet vom 26. bis 29. Mai zum dritten Mal digital statt. Doch was als Notlösung angesichts der Corona-Pandemie begonnen hat, könnte sich zum dauerhaften Angebot entwickeln. Allerdings: Wer die Kunstwerke live und aus der Nähe betrachten will, für den endet absehbar die Wartezeit.

Im Herbst findet die Kuboshow auch wieder in den Flottmann-Hallen statt

„Wir haben jetzt zwei Jahre gewartet, deshalb wollen wir im Herbst in den Flottmann-Hallen wieder die Kuboshow in Präsenz durchführen und möglichst viele Menschen nach Herne bringen“, so Veranstalter Holger Wennrich im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Dann könnte Wennrich endlich das Silberjubiläum gebührend begehen, denn 2020 hätte die 25. Ausgabe der Kuboshow stattgefunden. Die Kunden seien jedenfalls „heiß“ auf eine Präsenzveranstaltung. Die wollten ein Ölgemälde sehen und riechen. „Wir glauben auch, dass die Veranstaltung in Herne der Treiber für das Onlineformat ist. Wir sehen, dass wir hauptsächlich Stammkunden über online erreichen.“

Marian Gayk,  Lying Saki, Bleistift auf Papier, 31 x 21 Zentimeter
Marian Gayk, Lying Saki, Bleistift auf Papier, 31 x 21 Zentimeter © Unbekannt | OH

Dass eine virtuelle Version funktionieren würde, daran habe er zunächst gar nicht geglaubt, sagte Wennrich in einem früheren Gespräch - weil Kunst ein sinnliches Thema sei. Doch die Premiere von „online only“ habe sich als Überraschungserfolg entpuppt, mehr als 100 Arbeiten wurden verkauft. Bei der zweiten Auflage im vergangenen Herbst beteiligten sich 120 Künstlerinnen und Künstler. Diese Rekordanzahl hatte auch damit zu tun, dass sie ohne Präsenzausstellungen keine Chance hatten, ihre Arbeiten zu präsentieren und zu verkaufen.

Kunstschaffende und Kunden haben sich an das Onlineformat gewöhnt

Da die Resonanz insgesamt sehr positiv sei, habe er entschieden, in Zukunft eine Kuboshow online und eine offline pro Jahr zu veranstalten. Die Künstler hätten sich inzwischen an das digitale Format gewöhnt und schätzten es, weil sie mehr verkauft hätten, als sie selbst zuvor geglaubt hätten. Auf der Seite der Kunden habe er beobachtet, dass diese sich konzentrierter online umgeschaut hätten, weil sie Chance gehabt hätten, in Galerien und auf Kunstmessen zu gehen. Wennrichs Erkenntnis: „Die Pandemie hat die Digitalisierung im Kunsthandel entwickelt.“ Im Laufe der Pandemie seien viele solcher Angebote entstanden, die sich etabliert hätten.

Edith Oellers, Junge mit Kerze, Öl auf Nessel, 25 x 30 Zentimeter
Edith Oellers, Junge mit Kerze, Öl auf Nessel, 25 x 30 Zentimeter © Unbekannt | OH

Bei der dritten Onlineauflage sind laut Wennrich 80 Künstler vertreten, also weniger als beim letzten Mal. Allerdings: Es werden 1900 Arbeiten präsentiert, das sei ungewöhnlich viel. Die Künstler zeigten sehr viele Werke. „Es sind Künstler dabei, die rund 80 Arbeiten online haben“, so Wennrich. Der Grund: Die Onlineversion koste die Künstler weniger Arbeit, weil sie alles von Zuhause aus machen könnten. Wenn jemand beispielsweise aus Lettland komme, mache es einen riesigen Unterschied, ob einer mit 30 Arbeiten nach Herne reise oder sie online einstelle.

Am 26. Mai ab 18 Uhr können Kaufanfragen geschickt werden

Der Ablauf der Kuboshow ist der gleiche wie bei den ersten Auflagen. Alle Arbeiten sind bereits online und können von Interessierten betrachtet, aber noch nicht gekauft werden.

Das eigentliche Messegeschehen startet am Donnerstag, 26. Mai, um 18 Uhr. Wer sich für eine Arbeit entschieden habe, könne am 26. ab 18 Uhr die „Kaufanfrage“ anklicken, seine Daten eintragen und abschicken. Danach meldet sich die Kuboshow, um mitzuteilen, ob man der schnellste war - und damit der Käufer ist. Bei der letzten Auflage hätten mehrere Interessierte das selbe Werk haben wollen, dann müsse man auf den digitalen Zeitstempel schauen, wann genau die Anfrage eingegangen sei.

Alle Detailinformationen unter: www.kuboshow.de

>>> KUBOHOW: EIN WENIG HISTORIE

■ Die erste Kuboshow fand 1996 statt. Bei der Premiere wurden zwei Bilder verkauft. Doch inzwischen ist die Kuboshow bundesweit eine feste Größe. In der Kundenkartei finden sich zahlreiche Namen, die bekannt sind aus „Film, Funk und Fernsehen“.

■ Inzwischen haben mehr als 1000 Künstlerinnen und Künstler an der Kuboshow teilgenommen.