Herne. Zu Schlägereien rückte die Polizei auf der Cranger Kirmes 2022 am häufigsten aus. So zu einer Bierglas-Attacke, die ein Nachspiel hat.

  • Am häufigste sind Polizisten auf der Cranger Kirmes 2022 zu Körperverletzungen ausgerückt.
  • 25 Menschen wurden in Gewahrsam genommen, einer auch festgenommen.
  • Wegen einer Schlägerei in einem Festzelt wird noch ermittelt.

Auf der Cranger Kirmes in Herne hat es in diesem Jahr 168 Polizeieinsätze gegeben. Das hat die Landesregierung auf eine kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Markus Wagner (AfD) mitgeteilt. Die häufigsten Delikte waren demnach Körperverletzungen beziehungsweise Schlägereien.

Von den 168 Polizeieinsätzen seien 29 Einsätze „ohne weitere Feststellungen“ beendet worden, berichtet die Landesregierung. Von den übrigen 139 Einsätzen verteilten sich 45 auf Körperverletzung/Schlägereien, 20 auf Diebstahl, 13 auf Sachbeschädigung, elf auf Verkehrsunfälle und jeweils zehn auf vermisste Personen (die meisten davon Kinder) sowie Betäubungsmitteldelikte. Außerdem rückten die Beamten unter anderem wegen Beleidigungen (sieben Fälle), hilflosen Personen (sechs Fälle) sowie Delikten mit sexuellem Hintergrund (fünf Fälle) aus. Bei einigen Einsätzen habe es auch mehrere Delikte gleichzeitig gegeben.

Laut Polizei seien dabei 25 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Ein 17-Jähriger, polizeibekannter Jugendlicher sei sogar vorläufig festgenommen worden – wegen Einbruchs-, Gewalt-, Diebstahls-, Betäubungsmittel- und Widerstandsdelikten.

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Hintergrund der kleinen Anfrage war ein Angriff am späten Abend in einem Festzelt auf der Cranger Kirmes. Bei einem Streit, so teilte die ermittelnde Oberstaatsanwältin mit, habe ein Mann einem 36-Jährigen ein Bierglas ins Gesicht geschlagen. Als das Opfer den Tatort verlassen habe, seien ihm zwei Menschen gefolgt. Daraufhin sei es an einer anderen Stelle auf dem Kirmesgelände erneut zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den Beteiligten gekommen. Daran habe möglicherweise noch eine weitere Personen teilgenommen, so die Staatsanwältin weiter. Letztlich hätten die Tatverdächtigen von dem 36-Jährigen abgelassen und seien geflüchtet.

Aufgrund von Hinweisen aus sozialen Netzwerken hätten bislang zwei Tatverdächtige namentlich ermittelt werden können, so heißt es in der Antwort des Landes weiter. Beide seien bislang nicht vorbestraft gewesen. Die Ermittlungen zum genauen Hergang der Auseinandersetzungen und der jeweiligen Tatbeteiligung dauerten aber noch an.