Herne. Die Essensbeiträge für das Mittagessen in Schulen mussten in Herne angehoben werden. Betroffen sind neben der OGS auch weiterführende Schulen.
- Die Essensbeiträge für das Mittagessen in Schulen mussten in Herne angehoben werden.
- Grund sind die Energie-Krise und steigende Lebensmittelpreise.
- Betroffen sind neben der OGS auch weiterführende Schulen.
Die Energie-Krise und steigende Lebensmittelpreise machen auch vor den Schulmensen nicht Halt: „Die Träger der Offenen Ganztagsschule mussten die Preise zum neuen Schuljahr von 58 auf 65 Euro anheben“, sagt Stadtsprecher Patrick Mammen auf WAZ-Anfrage. Auch die meisten weiterführenden Schulen mussten die Preissteigerungen an Schüler und Eltern weitergeben.
Betroffen von der aktuellen Preiserhöhung an den Grundschulen sind alle Kinder, die die OGS besuchen und dabei ein warmes Mittagessen erhalten. Gleiches gelte für die Förderschulen Erich-Kästner-Schule und die Schule an der Dorneburg, sowie die Förderschulen Schwalbenweg und Robert-Brauner-Schule, die ebenfalls als Ganztagsschulen eine Mittagsverpflegung anbieten, so Mammen. Hintergrund für die Erhöhung der Elternbeiträge zum Essen seien entsprechende Preisanpassungen des Caterers Apetito.
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„Den Eltern wurde die Möglichkeit gegeben, wegen der Erhöhung vom Gesamtvertrag zurückzutreten, da eine OGS-Betreuung ohne Mittagessen nicht möglich ist“, so Mammen. Von dieser Möglichkeit habe aber bisher niemand Gebrauch gemacht. Zudem hätten die Stadt keine Widersprüche bezüglich der Erhöhung erreicht.
An den weiterführenden Schulen werde grundsätzlich an allen Schulen eine Mittagsverpflegung angeboten. Einzige Ausnahme seien die Realschulen Strünkede als Halbtagsschule sowie die Berufskollegs; an der Erich-Fried-Gesamtschule solle die Mensa nach einem Caterer-Wechsel nach den Herbstferien wieder öffnen, so Mammen. Auch an den weiterführenden Schulen seien zum Teil bereits Preiserhöhungen durchgeführt worden. „Die Erhöhungen wurden in einer Bandbreite von 20 Cent bis zu einem Euro pro Mahlzeit vorgenommen“, fasst der Stadtsprecher zusammen. Hier kosteten die Mahlzeiten, je nach Gericht, zwischen 2,50 und 4,90 Euro.
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Gibt es angesichts der Preisentwicklungen dann bald häufiger Nudeln mit Soße, statt Fleisch und Gemüse? „Die Schulverpflegung ist auf den Grundlagen der Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgebaut, es wird grundsätzlich auf einen reduzierten Einsatz von Fleisch ungeachtet der Kostenentwicklung geachtet“, sagt der Stadtsprecher dazu. Das Essen sei abwechslungsreich und ausgewogen. „Leider haben sich gerade bei Gemüse und im Nährstoffbereich erhebliche Preissteigerungen ergeben, die zu der Erhöhung geführt haben.“ Und diese Entwicklung könnte weitergehen: „Angesichts der steigenden Preise für Lebensmittel können zukünftige Preisanpassungen nicht ausgeschlossen werden“, sagt der Stadtsprecher.
Arbeitskreis soll sich dem Thema widmen
Weiter steigende Essenspreise in den Schulen sieht Birgit Klemczak, Vorsitzende des Schulausschusses, sehr kritisch: „Gerade beim Essen von Kindern sollte man nicht sparen, sagt die SPD-Frau. „Sieben Euro mehr im Monat ist schon eine Hausnummer“, kommentiert sie die bereits durchgeführte Preiserhöhung. Zwar würden bedürftige Familien eine Unterstützung erhalten, aber man dürfe auch die Familien mit geringen Einkommen nicht aus dem Blick verlieren. Bei mehreren Kindern steigerten sich die Mehrkosten schnell auf 21 Euro im Monat. Dafür müssten an anderer Stelle Abstriche gemacht werden, die weh täten.
Dass es die Preissteigerungen derzeit gibt, versteht Birgit Klemczak einerseits, sie habe aber Sorge, dass bei weiter steigenden Essensbeiträgen Eltern ihre Kinder aus der Betreuung im Offenen Ganztag abmelden könnten, um sich die Kosten fürs Mittagessen zu sparen. „Wir werden noch darüber sprechen müssen, wie wir das künftig abfedern können“, so die Schulausschussvorsitzende. Sie möchte deshalb gemeinsam mit den Trägern einen Arbeitskreis ins Leben rufen, der sich damit beschäftigt, wie viele Familien in Herne von den Preiserhöhungen beim Schulessen betroffen sind, und wie man auch in Zukunft sicherstellen kann, dass alle Kinder ein ausgewogenes Essen bekommen.