Herne. Nach der Awo kündigen nun weitere Träger in Herne an, die höheren Kosten für Energie und Lebensmittel an die Eltern weitergeben zu müssen.

Nachdem die Arbeiterwohlfahrt bereits im Juli ankündigte, die Preise für das Essen in den Kitas in Herne anheben zu müssen, ziehen nun andere Träger nach. Die Kitas der katholischen Kirche haben die Essensbeiträge bereits im Durchschnitt um 15 bis 20 Cent pro Mittagessen angehoben, sagt Nils Gronemeyer, Sprecher der Katholischen Einrichtungen im Östlichen Ruhrgebiet. Das Essen, das vom Park Hotel und Anna Hospital geliefert werde, koste nun im Schnitt 3,40 Euro.

Auch die evangelischen Kitas leiden unter den Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel und müssen bald die Preise anheben. „An einer Erhöhung der Essensgeldpreise werden wir nicht vorbeikommen“, sagt Markus Mieberg, Geschäftsführer der Evangelischen Kindergartengemeinschaft. „Gestiegene, uns in Rechnung gestellte Kosten der Caterer von über zehn Prozent für die angelieferten Essen, ebenfalls gestiegene Energiepreise von weit über zehn Prozent und nicht zuletzt gestiegene Personalkosten für eingesetzte Hauswirtschaftskräfte lassen uns da leider keinen Raum“, bedauert Mieberg.

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Bereits vor den Preissteigerungen sei die Beköstigung bei monatlichen Beiträgen von 52,50 Euro bei weitem nicht kostendeckend gewesen. Der Kirchenkreis prüfe derzeit, inwieweit er durch eine Bündelung weg von mehreren Caterern hin zu einem einzigen Essenslieferanten durch bessere Konditionen Geld einsparen kann. „Sobald wir Klarheit über unsere Selbstkosten haben, werden wir den neu kalkulierten Essenspreis an die Eltern kommunizieren“, so Mieberg. Er geht davon aus, dass es noch im letzten Quartal dieses Jahres sein wird, denn derzeit subventioniere der Kirchenkreis jede Mahlzeit.

Bisher keine Essensgeld-Erhöhungen in städtischen Kitas

Die Stadt gibt an, dass der Essensanbieter Apetito die Preise zum 1. August 2022 um 9,2 Prozent angehoben habe. Dennoch seien derzeit - anders als bei der OGS - keine Erhöhungen der Essensbeiträge geplant. Eine Überprüfung behalte sich die Stadt aber vor, merkt Stadtsprecher Patrick Mammen an. Zusätzlich zu der Verpflegung durch die Firma Apetito werde in den städtischen Einrichtungen „regelmäßig in nicht unerheblichem Umfang beigekocht“. Derzeit liege das Entgelt für die Verpflegung bei 53 Euro im Monat.

Auch die Eltern der Kitas der Lebenshilfe Kids dürfen sich freuen – zumindest vorerst. Nach einer Preiserhöhung auf 2,65 Euro pro Mittagessen Anfang des Jahres, sei derzeit keine weitere Erhöhung der Essensbeiträge geplant, so Geschäftsführerin Bettina Raatz. Die Preiserhöhungen für das Mittagessen, das die Wewole liefere, sei für drei Jahre festgelegt und liege im Cent-Bereich. „Die nächste Erhöhung um 10 oder 15 Cent gibt es zum 1. Januar nächsten Jahres“, sagt Bettina Raatz. Diese habe aber nichts mit der aktuellen Krise zu tun: „Darüber wissen die Eltern schon seit Ende letzten Jahres Bescheid.“