Herne. Kommen nach den Trinkwasser-Spendern in Herne nun auch „Nebelduschen“ in die Fußgängerzonen? Diese Geräte sorgen für Abkühlung in heißen Städten.

Die Stadt Herne prüft, ob in den beiden Fußgängerzonen in Herne-Mitte und Wanne-Mitte jeweils eine sogenannte Nebeldusche aufgestellt werden kann. Sie bilden kühlende Schleier aus mikrofeinen Wassertropfen. Das beschloss der Rat auf Vorschlag der Piraten. Bis zum Jahresende soll die Verwaltung die Ergebnisse ihrer Prüfung der Politik vorstellen.

„Es wird immer wärmer“, sagte Piraten-Ratsherr Lars Wind am Montag im Rat und verwies auf Stadtverordnete wie Barbara Merten (CDU), die sich im stickigen Sitzungssaal mit einem Fächer Abkühlung verschaffte. Durch den menschengemachten Klimawandel, so Wind in seinem Antrag, würden längere Hitze- und Dürreperioden immer wahrscheinlicher. Nach den Trinkwasser-Spendern, die vor kurzem in den beiden Fußgängerzonen aufgestellt wurden, wären die „Nebelduschen“ eine weitere Möglichkeit, um den Menschen Abkühlung zu verschaffen. Die neuen Edelstahl-Brunnen seien „ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, doch sicher nicht ausreichend“. Hinzu komme: Mit den „Nebelduschen“, bei denen Trinkwasser zerstäubt wird, würden die Fußgängerzonen attraktiver.

Erfolgreicher Vorstoß: Lars Wind schlägt „Nebelduschen“ vor.
Erfolgreicher Vorstoß: Lars Wind schlägt „Nebelduschen“ vor. © Piraten

Als Vorreiter für diese Zerstäubungsanlagen gilt nach den Worten Winds die österreichische Hauptstadt Wien; diese habe mit verschiedenen Maßnahmen ein „Cooles Wien“ geschaffen, heißt es in seinem Antrag. Als besonders effektive Maßnahme hätten sich besagte „Nebelduschen“ erwiesen, die nun als „Wiener Sommerspritzer“ bekannt sind. Mit ihrer nicht aufwendigen, aber sehr effektiven Funktionsweise entstehe ein feiner Nebel, der die Umgebungstemperatur um fünf bis zehn Grad senke. Die Duschen zeichneten sich zudem durch einen niedrigen Wasser- und Energieverbrauch aus.

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Bei drei Gegenstimmen machte der Rat den Weg frei für den Prüfauftrag. Ob die Technik dann auch wirklich kommt, hänge von dem Ergebnis ab, hieß es. „Ich finde die Idee erst mal ganz charmant“, sagte etwa Linke-Ratsfrau Veronica Buszewski.