Herne. Hofflohmärkte sind in einigen Städten des Ruhrgebiets im Trend. Wieso eine Herner Nachbarschaftsgruppe selbst einen Hof-Trödel veranstaltet hat.

Es gibt sie in Essen, Duisburg, Bochum - und jetzt auch in Herne. Hofflohmärkte sind in den letzten Jahren zu einem beliebten Freizeitvertreib geworden. Eine Gruppe Hernerinnen und Herner hat selbst schon einen Flohmarkt in ihrem Hinterhof veranstaltet. Im Gespräch mit der WAZ erzählen sie, was das besondere am Hof-Trödel ist.

Herne: Nächster Hofflohmarkt für Frühjahr geplant

„Die Idee für einen Hofflohmarkt hatten wir bei einem unserer Treffen auf dem Spielplatz“, erzählt Annika Cuber (37). Sie ist Mit-Initiatorin des Hofflohmarktes, der Ende August auf dem Hinterhof der Wohnanlage an der Dorstener Straße stattgefunden hat, in der sie wohnt. Das Interesse an einem selbstorganisierten Flohmarkt sei bei den Nachbarn und Nachbarinnen groß gewesen.

Annika Cuber (37) hat gemeinsam mit Nachbarinnen und Nachbarn einen Hofflohmarkt in der Dorstener Straße in Herne veranstaltet.
Annika Cuber (37) hat gemeinsam mit Nachbarinnen und Nachbarn einen Hofflohmarkt in der Dorstener Straße in Herne veranstaltet. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Durch Corona haben andere Flohmärkte nicht mehr stattgefunden. Deswegen dachten wir, es wäre eine schöne Idee, privat einen Hofflohmarkt zu veranstalten“, sagt Cuber. Also habe die Nachbarschaft spontan im Juli angefangen zu planen, und ihren ersten eigenen Hofflohmarkt noch im August im Hinterhof ihrer Wohngemeinschaft veranstaltet.

Mitgemacht haben Nachbarinnen und Nachbarn aus dem gesamten Wohnkomplex. So auch Nathalie Stichler (34) und Angelina Dirks (26), die vor allem den sozialen Aspekt an Hofflohmärkten schätzen. „Es war einfach schön, dass Groß und Klein zusammengekommen sind und gemeinsam etwas auf die Beine gestellt haben“, erzählt Stichler. „Ich fand es außerdem toll, auch mal wieder Menschen zu treffen, die ich sonst selten sehe“, ergänzt Dirks.

Auch Nathalie Stichler (34) war beim Hofflohmarkt dabei. Für sie war es etwas besonderes, dass Groß und Klein gemeinsam etwas erreicht haben.
Auch Nathalie Stichler (34) war beim Hofflohmarkt dabei. Für sie war es etwas besonderes, dass Groß und Klein gemeinsam etwas erreicht haben. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Rund 15 Tapeziertische wurden im Hof aufgestellt, auf denen man sich durch allerlei Trödel stöbern konnte. Mit dabei waren Second-Hand-Kleidung für Erwachsene und Kinder, Deko, Schmuck, sogar selbstgenähte Anziehsachen und selbstgemalte Porträtbilder. Auch einige Kinder haben sich auf Picknickdecken versammelt und Spielsachen verkauft, erzählt Dirks.

Für Angelina Dirks (26) war es schön, Menschen auf dem Hofflohmarkt zu treffen, die sie länger nicht gesehen hat.
Für Angelina Dirks (26) war es schön, Menschen auf dem Hofflohmarkt zu treffen, die sie länger nicht gesehen hat. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Laut Cuber brauche es für Hofflohmärkte auf privatem Grundstück keine Anmeldung bei der Stadt. „Wir haben aber unsere Wohnungsgenossenschaft gefragt, ob wir den Hofflohmarkt veranstalten dürfen“, sagt die 37-jährige Hernerin. Weil der erste Flohmarkt im Hinterhof schon gut angekommen sei, plane die Hofgemeinschaft an der Dorstener Straße schon den nächsten Trödel. Zu dem sollen dann auch Interessierte eingeladen sein, die nicht im Wohnkomplex an der Dorstener Straße leben.

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„Wir denken darüber nach, nächstes Jahr im Frühjahr wieder einen Trödel zu organisieren“, sagt Stichler. Geplant sei dann auch ein Verkauf von Kaffee und Kuchen, für den es allerdings eine Schankerlaubnis durch das Ordnungsamt brauche.