Herne. Kultur und Trödelschätze: Beim ersten Herner Nachtflohmarkt herrschte gute Stimmung. Tenor der Besucher: „Gute Veranstaltung, die bleiben muss!“

  • In Herne hat der erste Nachtflohmarkt stattgefunden.
  • Von 18 bis 23 Uhr konnten Besucherinnen und Besucher durchs Foyer der Flottmann-Hallen schlendern.
  • Das wurde angeboten:

Die Flottmann-Hallen haben in Herne am Freitag, 24. Juni, ihre Pforten für Trödel- und Kunstliebhaber geöffnet. In Zusammenarbeit mit dem Theater Kohlenpott und dem Team des Jugendkulturpreises Herbert konnte ein kulturelles Rahmenprogramm realisiert werden, das dem Publikum mehr als ein herkömmliches Markttreiben bieten konnte. Von 18 bis 23 Uhr schlenderte ein bunt-gemischtes Publikum durch das Flottmann-Foyer und konnte dabei mit Funkkopfhörern selbstproduzierte Hörclips aus Musik, Poetry und Theater hören.

Laura Brailich macht ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei den Flottmann-Hallen. „Im Rahmen des FSJ müssen wir ein Projekt machen und da wusste ich schon genau, was ich machen möchte“, sagte die 22-Jährige. Sie habe den Nachtflohmarkt wie eine Vision vor ihren Augen gehabt.

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Dass das Foyer zwanzig Minuten nach Einlass bereits voll war, damit hätte sie nicht gerechnet. Sie selbst liebe es, auf Trödelmärkten zu stöbern, und suche vor allem nach Vinyl-Platten, Büchern oder Klamotten. „Ich wollte, dass es sowas auch für junge Leute in Herne gibt“, erklärte die Hernerin aus Baukau.

„Ich freue mich sehr, endlich so ein tolles Angebot in Herne zu haben“

Lilli, Felicia und Joana haben auf ihrem Tisch eine Menge Klamotten. „Wir verkaufen Kleidung von uns selbst, den Eltern und Großeltern“, sagte Felicia Sanleandro aus Gelsenkirchen. Ihre Freundin Lilli Theis kommt aus Berlin und konnte von dem Event überzeugt werden. „In Berlin sind Flohmärkte fester kultureller Bestandteil. Natürlich viel größer, aber trotzdem finde ich die familiäre Atmosphäre hier toll“, so Theis.

Der Künstler J.W. Dingo präsentierte in Herne seine eigenen Werke.
Der Künstler J.W. Dingo präsentierte in Herne seine eigenen Werke. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Jeanette Hahne ist mit ihrem Stand nach einer Stunde fast ausverkauft: „Ich habe so viele Sammeltassen geerbt und wusste nicht, was ich damit machen soll. Während Corona habe ich dann recherchiert und zusammen mit meinem Mann Etageren daraus gebastelt“, erzählte Hahne. Fünf Euro verlangt sie pro Stück. „Das ist natürlich nicht viel Geld. Aber wenn ich sehe, welche Freude ich damit machen kann, dann ist das für mich genug Gewinn“, so die Holthausenerin.

„Ich freue mich sehr, endlich so ein tolles Angebot in Herne zu haben“, sagte Dagmar Reppekus. Es sei toll, dass es ein kulturelles Angebot gäbe, das dem aktuellen Zeitgeist entspreche und den jungen Hernerinnen und Hernern etwas Abwechslungsreiches bieten könne. „Auch wenn es sich hierbei um ein Experiment handelt, hoffe ich wirklich sehr, dass diese Veranstaltung wachsen und sich im Flottmann-Programm etablieren kann“, so die Hernerin.