Herne. Der Herner Mondpalast präsentiert die erste Komödie nach der Pandemie. Beim „Waschtag“ verwandelt sich das Volkstheater in einen Waschsalon.

Der Mondpalast ist offensichtlich ein reinliches Haus. Viele Herner werden sich noch an die „Flurwoche“ erinnern, am 30. September kommt die Komödie „Waschtag - eine Nachbarschaft im Schleudergang“ auf die Bühne des Volkstheaters in Wanne-Eickel.

Autor Sigi Domke siedelt diesen Waschtag in Wanne-Eickels letztem Waschsalon an (Ortskundige wissen: An der Ecke Hauptstraße/Am alten Amt gibt es tatsächlich einen). Geführt wird der Laden von Peter König (Ekki Eumann) aus Sachsen. Von dort hat er uralte Maschinen mitgebracht, die unverwüstlich sind und waschen und schleudern. Ganz im Gegensatz zu den Hightech-Lavamaten, die für jede Natur- oder Kunstfaser ein eigenes Programm haben. Diese schleudernden Computer geben zum Ärger ihrer Besitzer just dann ihren Geist auf, wenn gerade die Garantie abgelaufen ist. Die Notlösung für die Nachbarschaft: der Waschsalon.

Zehn unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander

Wer jemals so einen Waschsalon betreten hat, weiß, dass es sich um einen ganz eigenen Kosmos handelt. Dort treffen die unterschiedlichesten Charaktere aufeinander. Mit dieser Konstellation spielt Domke. Da gibt es den alleinerziehenden Vater (Dominik Brüning), der die Ökowindeln seiner Zwillinge sauber bekommen will, eine junge Frau (Melanie Linka) braucht saubere Kleidung für ihre Bewerbung. Heiko Büscher als Biker will seine Kutte wieder auffrischen. Das Publikum kann sich auf das komplette Mondpalast-Ensemble freuen, die Regie führt wieder Intendant Thomas Rech.

Der Hausautor Sigi Domke führt zehn unterschiedliche Charaktere im Waschsalon zusammen.
Der Hausautor Sigi Domke führt zehn unterschiedliche Charaktere im Waschsalon zusammen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dass sich zehn unterschiedliche Menschen, die unfreiwillig aufeinander treffen, nicht auf Anhieb mögen, versteht sich von selbst. Für Sigi Domke bietet diese Konstellation jede Menge Gelegenheiten, um komische Momente zu schaffen. Und selbstverständlich zögen sie trotz aller Unterschiedlichkeit an einem Strang, um etwas zu bewegen. Sie schmieden Pläne gegen den digitalen Killefit. Am Ende sei die Welt auf der Bühne ein wenig besser als zu Beginn. „Wir verbreiten nicht die großen Botschaften, wir wollen für ein paar schöne und vergnügliche Stunden sorgen“, so Sigi Domke bei der Vorstellung des Stücks.

Stratmann: Dass Publikum ist froh, dass der Mondpalast für gute Unterhaltung sorgt

Genau dies war auch der Auftrag, den Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann seinem Autoren vor der ersten Zeile gegeben hatte. „Eine Vorgabe war: Sie soll mit nichts zu tun haben, was die Menschen momentan beschäftigt.“ Es solle gute Unterhaltung werden.

Für Stratmann ist es ein schönes Gefühl nach zweieinhalb Jahren, die nicht ganz gewesen seien, wieder eine Komödie auf die Bühne zu bringen. „Wir waren der Meinung, dass ein Zeichen gesetzt werden muss, dass wir optimistisch in die Zukunft schauen.“ Er gehe davon aus, dass das Publikum wieder zurück in den Mondpalast kommt. Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, dass man sich um sich selbst kümmert. Er spüre, dass das Publikum froh ist, dass der Mondpalast einfach für gute Unterhaltung sorge. Selbstverständlich habe der Mondpalast Einbußen gehabt während der Pandemie, jetzt wolle man durchstarten, um den Mondpalast zur Stärke vor der Pandemie zurückzuführen.

Marvin Boettcher, ehemaliger geschäftsführender Intendant des Mondpalastes, ist zurück im Team.
Marvin Boettcher, ehemaliger geschäftsführender Intendant des Mondpalastes, ist zurück im Team. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dabei helfen wird ein bekanntes Gesicht: Marvin Boettcher ist zurückkehrt. 2019 hatte der damalige geschäftsführende Intendant seine Wanne-Eickeler Wirkungsstätte Richtung Dortmund verlassen, nun ist er wieder da, um das Haus beim Marketing zu unterstützen. Der Mondpalast habe eine große Bedeutung für die Stadt und für die Region. „Was gibt es Schöneres als freitagabends 200 oder 300 und bald hoffentlich wieder 500 Zuschauer begrüßen zu können und glücklich zu machen“, so Boettcher. Er habe auch in seiner Dortmunder Zeit immer Kontakt zu Stratmann gehalten. Als er von der neuen Komödie gehört habe, sei er „Feuer und Flamme“ gewesen, das Haus zu unterstützen. Er wolle die Marketingmaßnahmen und Kooperationen, die während Corona ausgetrocknet waren, wieder beleben. Da sei man schon jetzt auf einem guten Weg, die Auslastung im Vergleich zu anderen Häusern sei sehr gut.

>>> SO GIBT ES KARTEN

■ Die Premiere findet am Freitag, 30. September, um 20 Uhr statt. Weitere Termine: 1. Oktober (20 Uhr), 3. Oktober (17 Uhr), 8. Oktober (20 Uhr), 9. Oktober (17 Uhr), 4. November (20 Uhr), 5. November (20 Uhr), 6. November (17 Uhr).

■ Tickets ab 18,90 Euro unter www.mondpalast.com oder unter 02325-588999 (montags bis freitags, 10 bis 19 Uhr, samstags, 10 bis 14 Uhr)