Herne. Acht Filme mit Anspruch präsentiert das VHS Filmforum im neuen Programm. Welche Filme ausgewählt wurden und was besonders zu empfehlen ist.

Das Herbst-Programm des Filmforums der VHS steht: In der Wochenreihe sind wieder Produktionen mit Anspruch zu sehen, die größtenteils bisher nicht in Herne zu sehen waren. Und es gibt eine Neuerung.

Anstelle von zwei halbjährlichen Programmen werde es künftig vier vierteljährliche Blöcke geben, berichtet Martin Hellmold, Filmwissenschaftler und Leiter des Filmforums. Ziel sei es, den Zeitraum zwischen Filmstart und Abspieltermin zu verringern. Heißt: Das Programm soll aktueller werden. „Die Anzahl der Filme und Termine bleibt übers Jahr gesehen gleich“, betont Hellmold.

Reihe startet in der Filmwelt Herne mit Kenneth Branaghs „Belfast“

Zum Auftakt des von einem Beirat zusammengestellten Programms ist Mitte September der britische Schwarz-Weiß-Film „Belfast“ zu sehen. Regisseur Kenneth Branagh erzählt die Geschichte eines neunjährigen Jungen im Belfast der 60er-Jahre. Außerdem im September: Pedro Almodovars „Parallele Mütter“ mit Penélope Cruz (18., 19. und 21. September) sowie das Schweizer Pflege- und Liebesdrama „Wanda, mein Wunder“ (25., 26. und 28. September).

„Wanda, mein Wunder“ läuft Ende September im VHS Filmforum in der Filmwelt Herne
„Wanda, mein Wunder“ läuft Ende September im VHS Filmforum in der Filmwelt Herne © ALIOCHA MERKER

Das Programm für Oktober: der deutsche Nachwendefilm „Niemand ist bei den Kälbern“ (2., 3. und 5. Oktober), Paul Thomas Andersons „Licorice Pizza“ (9., 10. und 12. Oktober), das epische „Drive My Car“ nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami (16., 17. und 19. Oktober) sowie „Come on, come on“ von Mike Mills („Jahrhundertfrauen“) mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle (23., 24. und 26. Oktober). Die Reihe klingt aus mit dem iranischen Drama „Ballade von der weißen Kuh“ (30. und 31. Oktober sowie 2. November).

Jeder Beitrag ist sonntags um 12.30 Uhr, montags um 17.30 Uhr und mittwochs um 20.15 Uhr in der Herner Filmwelt am Berliner Platz 7-9 zu sehen. Der Eintritt kostet 6/7 Euro (Zuschlag bei Überlänge). loc

>>> Zwei Empfehlungen fürs neue Programm

Filmwissenschaftler Marin Hellmold.
Filmwissenschaftler Marin Hellmold. © MH

Martin Hellmold (Beirat des Filmforums) empfiehlt „Parallele Mütter“: „Zwei Frauen, die zufällig gleichzeitig Mütter werden, wachsen durch unvorhersehbare Ereignisse zu einer alternativen Art von Familie zusammen. Spaniens Kultregisseur Pedro Almodovar verknüpft private Schicksale und politische Geschichte souverän zu großartigem, intelligentem Kino. Wer sich nach einer Welt mit weniger Zwang, weniger Gewalt und mehr Toleranz sehnt, kann hier auftanken.“

Lars-Oliver Christoph (WAZ Herne) empfiehlt „Licorice Pizza“: „Zugegeben: US-Regisseur Paul Thomas Anderson hat schon bessere Filme als ,Licorice Pizza’ gedreht - zum Beispiel ,Magnolia’ mit Tom Cruise oder ,There Will Be Blood’ mit Daniel Day-Lewis. Doch schon allein das Leinwand-Debüt der Musikerin Alana Haim macht diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einem 15-Jährigen und einer 25-Jährigen, die den Geist der 70er Jahre atmet, zu einem Erlebnis.“