Herne. Die Feuerwache 7 steht auf der Cranger Kirmes für den Notfall bereit. Vom Schleusenturm wird alles koordiniert. Ein Blick hinter die Kulissen.
Wenn es auf der Cranger Kirmes zu einem Feuer oder Notfall kommt, sollte die Feuerwehr möglichst schnell da sein. Um das zu gewährleisten, wurde auch in diesem Jahr wieder die Feuerwache 7 auf der Kirmes eingerichtet. Sie ergänzt die beiden Wachen der Herner Berufsfeuerwehr an der Sodinger Straße in Herne und an der Stöckstraße in Wanne.
Doch es gibt einen Unterschied: In der Wache 7 an der Cranger Kirmes gebe es keine Schlafplätze, außerdem sei sie nicht 24 Stunden, sondern nur in den Kernzeiten der Kirmes besetzt, erklärt Feuerwehrchef Marco Diesing bei einer Führung durch die Wache, die – anders als die anderen beiden – nur temporär aufgebaut ist. Zwei Einsatzwagen stehen am Schleusenzugang bereit, in unmittelbarer Nähe von „Hau den Lukas“ und dem Maiskolbenstand. Die Wache teilt sich auf in drei Standorte: Der bereits erwähnte an der Schleuse, außerdem stehen Einsatzfahrzeuge an der Firma Schwing, zudem ist der Schleusenturm besetzt, dort werden alle Einsätze koordiniert.
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Im Schleusenturm werden die Feuerwehr-Einsätze auf der Kirmes koordiniert
Sollte es zu einem Feuer oder einem Notfall auf der Kirmes kommen, würden die Einsatzkräfte vor Ort über die Leitstelle informiert und sind auf Abruf bereit. Im Schleusenturm wird all das koordiniert. Dort stehen Monitore, Karten und jede Menge Funkgeräte. Außerdem könnten vom Turm aus auch weitere Einsatzkräfte aus den anderen beiden Wachen oder sogar aus umliegenden Städten angefordert werden. Das passiere allerdings nur im äußersten Notfall. Diesing erklärt: Es gebe fünf Stufen, was den Schweregrad angeht. 0 sei beispielsweise eine brennende Papiertonne, „und 5 wollen wir alle nicht erleben“. Ab Stufe 4 und 5 würden überörtliche Kräfte hinzugezogen, die bereits vor der Kirmes informiert worden und im Notfall einsatzbereit seien.
Die Fahrzeuge werden über GPS verfolgt, sodass die Einsatzkräfte im Turm jederzeit sehen können, wo sich gerade welches Fahrzeug befindet. Aufgeteilt ist die Kirmes in fünf Bezirke, jeder Stand und jedes Fahrgeschäft hat in den Bezirken eine eigene Nummer. So sei für alle Einsatzkräfte sofort klar, wo sich der Notfall befinde, erklärt Benjamin Heinemann von der Feuerwehr Herne.
Sicherheitskonzept der Feuerwehr hat sich in den letzten Jahren verändert
Am ersten Kirmeswochenende habe es bisher 25 Einsätze gegeben, das sei noch recht wenig. „Wir hoffen, dass es so ruhig bleibt“, betont Diesing. Insgesamt seien auf der Kirmes 18 Einsatzkräfte vor Ort, außerdem drei Löschfahrzeuge und ein Boot auf dem Rhein-Herne-Kanal.
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In den vergangenen Jahren habe sich das Sicherheitskonzept der Feuerwehr stark verändert und sei angepasst worden, erklärt Diesing. 2019 sei das Konzept schon gut gewesen, „aber wir wussten, wir mussten noch einen drauflegen“, so Diesing. Über die Jahre sei „richtig viel“ gewachsen beim Thema Sicherheit. Als ein Beispiel nennt der Feuerwehrchef die Terrorsperren, die an den Zugängen der Kirmes aufgestellt wurden. Die seien für die Feuerwehr aber Fluch und Segen zugleich, denn: Für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sei es zum Teil sehr eng, an diesen Sperren vorbei aufs Gelände zu kommen. Nach der Kirmes werde ausgewertet, was noch verbessert werden könnte. „Denn auch bei uns gilt: Nach der Kirmes ist vor der Kirmes“, sagt Diesing.