Herne. Herner Frank Lindner eröffnet am 5. August die Festhalle auf der Cranger Kirmes. Er spielt vor Schlagerstar Howard Carpendale. Wie es dazu kam.
„Wir leben Crange, weil Crange in uns lebt“ – als der Herner Frank Lindner diese Zeilen das letzte Mal auf Hernes beliebtestem Volksfest gesungen hat, verstand man unter dem Begriff „Corona“ nichts weiter als eine Biermarke. Dann wurde es zwei Jahre still. Umso mehr freut sich der 60-jährige Sänger – der vor zwölf Jahren seinen Job im Autohandel gegen eine Künstlerkarriere eingetauscht hat – dass er in diesem Jahr wieder vor 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Cranger Festhalle performen darf. Und dann auch noch mit einer ehrenvollen Premiere: Der gebürtige Wanne-Eickler wird vor dem Auftritt von Schlagerstar Howard Carpendale am 5. August ab 14 Uhr das Publikum anheizen.
Dazu könnte es für Lindner kein passenderes Datum geben, denn als er im Jahr 2005 zum ersten Mal auf der Cranger Kirmes seinen ersten Hit, die „Wanne-Eickler-Hymne“ spielte, zeigte der Kalender ebenfalls den 5. August an. „Damals noch im schwarzen Hemd und mit gelber Krawatte“, erinnert sich der Sänger. Mit seinem neusten Song „Sterne über Herne“, will er nun ein Zeichen dafür setzten, dass Herne und Wanne-Eickel heute eins sind.
Frank Lindner hat der Stadt zu 125 Jahre Herne ein Lied geschenkt
„Wenn die Stimmung wieder so gut wird wie im Jahr 2019, bin ich der glücklichste Mensch der Welt“, sagt Lindner im Gespräch mit der WAZ Herne. Einen neuen Crange-Hit habe er in diesem Jahr nicht vorbereitet. „Der von 2019 wirkt schließlich immer noch“, betont er. Dafür bringe er den Song mit, den er als „Geburtstagsgeschenk“ für 125 Jahre Herne geschrieben hat. „Sterne über Herne“ sei bei der Stadt so gut angekommen, dass sie ihn nun auch bei der Cranger Kirmes dabei haben möchten. „Dann scheint der Mond von Wanne-Eickel und dann strahlen noch dazu die Sterne über Herne“, heißt es da.
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Neben diesen zwei Songs habe Lindner – sollte es vom Publikum gewünscht werden – natürlich auch eine Zugabe in petto. Ob das ein Stimmungsmacher-Cover oder sein Corona-Hit „Wir holen das Leben nach“ sein wird, stehe noch nicht ganz fest. Zweiteres habe er im Jahr 2020 geschrieben, um die Pandemie für sich selbst zu verarbeiten. Als es keine Möglichkeit mehr für den 60-Jährigen gab, auf die Bühne zu treten, sei er komplett auf Hilfsgelder angewiesen gewesen und habe sich mit der Ölmalerei ein weiteres Standbein aufgebaut. Wieder in einen „herkömmlichen“ Job zurückzukehren, könne er sich heute nicht mehr vorstellen.
Herner Sänger: „Ich habe Carpendale noch nie zuvor getroffen“
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Doch das Durchhalten hat sich gelohnt, denn seit Veranstaltungen und Feiern wieder stattfinden können, wird der Herner wieder reichlich für Auftritte gebucht. Am allermeisten freut er sich auf eines: Die Cranger Kirmes, auf der er schon als kleiner Bub die Fahrgeschäfte mit seiner Mutter unsicher gemacht hat. Den riesigen Festplatz, den er mit seinem Vater, der als Straßenreiniger tätig war, sauber gemacht hat.
Dass Lindner diesmal ausgerechnet vor Howard Carpendale auftritt, mache für ihn keinen großen Unterschied. 100 Prozent geben werde er so oder so. „Ich habe Carpendale noch nie zuvor getroffen, freue mich aber darauf, ihn kennenzulernen“, so Lindner. „Wenn er ein Autogramm von mir haben möchte, bekommt er natürlich eins“, fügt er lachend hinzu.
Alle Songs vom Herner Frank Lindner sind auch auf Spotify zu hören.