Herne. Der Wanne-Eickeler Sänger hat sich in der Pandemie an ein altes Hobby erinnert. Die Ausstellung findet in der Kulturbrauerei Hülsmann statt.

Es war eine Vollbremsung ohne Ansage. Wie so viele andere Bühnenkünstler und die gesamte Veranstaltungsbranche wurde Frank Lindner von der Pandemie außer Gefecht gesetzt. Doch der Wanne-Eickeler Sänger konnte und wollte die Füße in den vergangenen zwei Jahren nicht stillhalten. Oder besser gesagt, seine Hände.

So besann er sich auf eine alte Leidenschaft: die Malerei. „Ich musste mich komplett neu mit allen Materialien eindecken“, erzählt er. Sein Keller-Studio wurde zum Atelier umfunktioniert, die Instrumente und das DJ-Equipment wanderten in die Garage. Was er da im stillen Kämmerlein auf die Leinwand gebracht hat, ist ab dem 23. April in der Kulturbrauerei Hülsmann zu sehen. Wirt Sabedin „Sabby“ Houssein Oglou hätte die Ausstellung gerne schon 2020 vorgestellt, doch auch ihn bremste das Zeitgeschehen aus.

Schon in der Schulzeit begann Lindner mit der Malerei. „Weil mein Lehrer erkannt hat, dass ich was drauf habe“, lacht er. Mit dem immer größer werdenden Anteil der Musik in seinem Leben, mussten die Farben und Leinwände etwas hinten anstehen. Doch nun ist er wieder Feuer und Flamme für die wiederentdeckte Leidenschaft.

Frank Lindner lässt sich von Urlaubsfotos inspirieren

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Unter dem Titel „Quadrologie von Land und Mee(h)r“ wird eine Vielzahl seiner Bilder in der ehemaligen Brauerei zu sehen sein. Der Titel verrät es schon, Abstraktes sucht man auf Lindners Bildern vergebens. „Ich will, dass die Leute auch etwas erkennen können“, betont er. Ansichten von Küsten und Feldern sind zu sehen. Einiges von Urlaubsfotos inspiriert, einige vollkommen fiktiv. Der Einfluss des US-amerikanischen Malers Bob Ross ist allgegenwärtig. „Abgemalt“ hat Linder aber nicht. Einige Techniken hat er sich durchaus von der popkulturellen Figur abgeschaut.

Von Aquarellen, über Pastell bis nun hin zur Königsdisziplin Öl hat sich Lindner schon an vielen Materialien versucht. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Dass er sich nun zwischen seinen beiden Leidenschaften aufteilen muss, sieht Lindner gar nicht so kritisch. Er wird Zeit für beides finden, da ist er sich sicher. Denn langsam geht es wieder mit der Musik los. Erst Anfang des Monats veröffentlichte Lindner eine Geburtstags-Single zum 125. Jubiläum der Stadt Herne. Der Titel: „Die Sterne über Herne“. Vielleicht schon der Name für das nächste Bild.

Die Ausstellung „Quadrologie von Land und Mee(h)r“ ist in der Kulturbrauerei Hülsmann, Eickeler Markt 1, zu den normalen Öffnungszeiten (Di. bis Sa. ab 18 Uhr) zu sehen. Die Vernissage findet am 23. April ab 19 Uhr statt. Ausstellungsende ist der 29. April.