Herne. Im Juli gibt es in Herne wieder mehr Arbeitslose. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit stieg deutlich an. Warum die Lage aber nicht düster ist.
In Herne sind die Arbeitslosenzahlen im Juli erneut gestiegen. Der Arbeitsmarkt, so bilanziert die Agentur für Arbeit, zeige sich trotz Sommerflaute aber dennoch robust. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit, aber auch Ausländerarbeitslosigkeit seien stark von einem Anstieg betroffen. Grund seien vor allem die Auswirkungen des Ukraine-Krieges ab.
Nachdem bereits im Juni die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen ist, erhöht sie sich im Juli erneut: Insgesamt sind 8858 Hernerinnen und Herner aktuell arbeitslos gemeldet, so die Agentur. Das sei ein Plus von 437 Menschen beziehungsweise 5,2 Prozent gegenüber Juni. Im Vergleich zum Juli 2021 sank die Zahl allerdings um 379 Menschen (4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 11 Prozent. Das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, aber auch 0,5 Prozentpunkte weniger als im Juli 2021.
Langzeitarbeitslos sind Menschen, die seit mindestens einem Jahr ohne Job sind. Betroffen seien aktuell 3666 Personen – 16,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zur Jugendarbeitslosigkeit: Im Juli zählte die Agentur in Herne 944 Arbeitslose unter 25 Jahren; das seien saisonal typisch 18,9 Prozent mehr als im Juni, aber 2,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
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Insgesamt hätten die Unternehmen und Institutionen in Herne im Juli 226 neue Stellenzugänge angezeigt. Das seien 30 gemeldete Stellen (15,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Insgesamt gebe es jetzt 1167 offene Stellen – 29 Stellen oder 2,5 Prozent mehr als im Juni und 209 Stellen (21,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Viele Unternehmen seien während der Pandemie sehr zurückhaltend gewesen, kommentiert Dieter Groß, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, die Zahlen. Aktuell gebe es deshalb einen noch stärkeren Bedarf als sonst im Handwerk, insbesondere auch im Friseurhandwerk, im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Logistik. Eine starke Personalnachfrage komme auch aus den Heimen und dem Sozialwesen. Frisch ausgebildete, junge Fachkräfte, die aktuell nicht übernommen werden konnten, blieben aber nicht lange arbeitslos, meint Groß.