Herne. Herne musste im vergangenen Jahr häufiger bei Kindeswohlgefährdung aktiv werden als 2020. Welche Zahlen besonders auffällig sind.

Die Zahl der Schutzmaßnahmen durchs Herner Jugendamt ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Landesamts für Statistik (IT.NRW) hervor.

Demnach gab es 2021 insgesamt 167 Inobhutnahmen von Minderjährigen durch den von Stephanie Jordan geleiteten Fachbereich Kinder-Jugend-Familie. Zum Vergleich: 2020 leitete die Stadt in 153 Fällen Schutzmaßnahmen ein. Der Anstieg liegt demnach bei 9,2 Prozent.

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Mehrzahl der Herner Fälle ist auf Überforderung der Eltern zurückzuführen

Herne bleibt damit jedoch deutlich unter den Zahlen von 2018. Damals hatte die Stadt mit 389 Fällen einen neuen Höchststand bei den Inobhutnahmen erreicht. Zurückzuführen war die schon 2016 eingeleitete Entwicklung auf eine erhebliche Zunahme der Zahl der aus dem Ausland eingereisten unbegleiteten Minderjährigen (241 von 389). 2021 gab es in dieser Gruppe „nur“ 25 Fälle.

Stephanie Jordan leitet in Herne seit 2018 den städtischen Fachbereich Kinder-Jugend-Familie.
Stephanie Jordan leitet in Herne seit 2018 den städtischen Fachbereich Kinder-Jugend-Familie. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Weitere Zahlen: 97 der in Obhut genommenen Minderjährigen waren jünger als 14 und 70 zwischen 14 und 17 Jahren alt. Und: Bei Jungen musste die Stadt etwas häufiger eingreifen als bei Mädchen (89:78). In 21 Fällen wurde das Jugendamt auf Wunsch der Minderjährigen aktiv, in 146 Fällen aufgrund einer Kindeswohlgefährdung. Etwas mehr als die Hälfte der Inobhutnahmen (71) war auf eine Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils zurückzuführen. loc