Herne. Der Zahl der Inobhutnahmen von Kindern durch das Jugendamt ist in Herne stark zurückgegangen. Das geht aus Zahlen von IT.NRW hervor.

Die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen in Herne ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes Information und Technik Nordrhein-Westfalen hervor. Insgesamt musste das Herner Jugendamt im Jahr 2019 in 214 Fällen eingreifen. Das ist ein Rückgang von 45 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, als die Zahl sprungartig auf 389 Fälle angestiegen war.

„Der Rückgang ist maßgeblich auf die Abnahme der Zahl von unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland zurückzuführen“, begründet das Landesamt diesen landesweiten Trend. Schaut man auf die Zahlen aus Herne, heißt das im Einzelnen: Während im Jahr 2018 in Herne noch 241 Kinder und Jugendliche aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland in Obhut genommen werden mussten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 38 Fälle.

Überforderung der Eltern häufigster Grund für Inobhutnahme

Häufigere Gründe für das akute Eingreifen des Jugendamtes waren laut IT.NRW die Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils (55 Fälle) sowie eine Vernachlässigung (40 Fälle). 51,9 Prozent der im vergangenen Jahr in Herne unter den Schutz des Jugendamtes gestellten Kinder und Jugendlichen waren Minderjährige, die 14 Jahre oder älter waren (111); in 103 Fällen waren die Kinder jünger.

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Von den 214 Schutzmaßnahmen wurden 58 auf eigenen Wunsch der Kinder und Jugendlichen durchgeführt, in 156 Fällen lag eine Gefährdung vor.

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