Herne. Erste Hilfe? Kennen die meisten. Doch Erste Hilfe am Hund? Der Herner DRK-Kreisverband bietet regelmäßig Kurse an. Die Herner WAZ hat zugeschaut.

Hunde sind gefragt: Während der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen einen Hund angeschafft. Wissen aber die neuen Frauchen und Herrchen auch was zu tun ist, wenn dem Hund etwas Ernsthaftes zustößt? Für Hundebesitzer bietet der Herner DRK-Kreisverband regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse. Die Herner WAZ hat zugeschaut.

Neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich am Wochenende erklären lassen, wie sie sich in bestimmten Notsituationen verhalten sollen, so dass eine überlebenswichtige Erstversorgung des Vierbeiners gelingen kann.

Der Lehrgang, den Ralph Olschewski leitet, ist intensiv und abwechslungsreich, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stehen zwei Hundepuppen zum Üben bereit. Gleich zu Beginn betont Olschewski, dass die Erstversorgung keinen Tierarztbesuch ersetze: „Die Erstversorgung ist essenziell, aber danach sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.“ Babette Fallbrede hört sehr aufmerksam zu. Für die Hernerin ist vor fünf Wochen ein Alptraum zur Realität geworden. „Ich ging mit meinem Hund im Wald spazieren, und plötzlich erlitt er ein Herzstillstand. Irgendwie haben wir es geschafft, dass er überlebt hat“, erzählt Fallbrede im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. So einer Hilflosigkeit möchte sie nie wieder ausgeliefert sein. „Im Nachgang wurde in der Tierklinik leider festgestellt, dass mein Hund einen Herzfehler hat“, so Fallbrede weiter.

Auch alltägliche Gefahren werden besprochen

Neben Sofortmaßnahmen im Notfall werden alltägliche Situationen, die viele Hundebesitzer kennen und über die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit schon nachgedacht haben, thematisiert. Was ist, wenn mein Hund von einer Biene gestochen wird, einen Ball verschluckt oder von Grannen (dabei handelt es sich um borstige Pflanzenteile) geplagt wird? Für die Vierbeiner können solche Situationen eine lebensbedrohliche Gefahr darstellen oder quälende Schmerzen bedeuten.

Kursleiter Ralph Olschewski zeigt, wo man beim Hund den Puls misst.
Kursleiter Ralph Olschewski zeigt, wo man beim Hund den Puls misst. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Damit Hund und Besitzer in Notsituationen gut zusammenarbeiten können, sind Gewohnheitsübungen zur Vorbeugung sehr hilfreich. Dazu zählt zum Beispiel das Tragen eines Maulkorbs. „Denn wenn ein Hund unter Schmerzen leidet, dann kann es durchaus passieren, dass er zubeißt“, erklärt Olschewski. Deshalb sei für den Eigenschutz ein Maulkorb wichtig. „Das Anziehen und Tragen des Maulkorbs kann gut geübt werden und ist dann in der Notsituation keine Neuerscheinung mehr“, so Olschewski weiter. Mit Tipps und Tricks zeigt der Kursleiter, wie die Hundebesitzer zu Hause präventiv handeln können. Neben den Grundlagen, Gewohnheitsübungen und lebensrettenden Sofortmaßnahmen werden auch rechtliche Aspekte geklärt.

Wo man den Puls bei Hunden fühlt

Zu der ersten praktischen Übung gehört das Schnauzband. Die Teilnehmenden lernen, wie sie das Schnauzband an den Dummies richtig anbringen können und welche alltäglichen Hilfsmittel dafür verwendet werden können, wenn kein Schnauzband zur Verfügung steht. „Es ist wichtig, darauf zu achten, dass sich das Band nicht in das Fleisch frisst“, erklärt der Kursleiter. Hierfür könne auch ein herkömmlicher Verband nützlich sein.

Gerade extreme Temperaturen sind für die Vierbeiner eine Herausforderung. Dass ein Hund während der heißen Sommertage nicht im Auto zurückgelassen werden sollte, das wissen vor Ort alle Hundebesitzer. Aber wie Kreislaufprobleme erkannt werden können oder dass der Puls auf der Innenseite des Oberschenkels gemessen wird, ist für viele neu.

>>> KURSE FINDEN REGELMÄSSIG STATT

■ Die Kurse werden regelmäßig angeboten und kosten pro Person 40 Euro. In Zukunft solle es einen Aufbaukurs geben, verrät Ralph Olschewski.

Die nächsten Termine: 17. September, 23. Oktober und 17. Dezember, jeweils von 10 bis 14 Uhr in der DRK-Geschäftsstelle an der Harkortstraße 29. Kontakt: 02325-969500 oder per Mail: info@drk-herne.de.