Herne. Eine schnelle Reaktion kann Leben retten - das gilt auch für Vierbeiner. Deshalb bietet der DRK Herne/Wanne-Eickel Erste-Hilfe-Kurse am Hund an.
Fast jeder hat schon mal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht und weiß, wie er einem anderen Menschen helfen kann. Aber wie sieht es aus, wenn der geliebte Vierbeiner in Not ist? Der DRK-Kreisverband Herne und Wanne-Eickel hat bei einem Lehrgang gezeigt, wie „Erste Hilfe am Hund“ funktionieren kann.
Ein Thema: Das richtige Anlegen eines Verbandes. Stefanie Thomczyk und ihre Tochter Rosa Kremzow üben zunächst ohne Hund. Rosa hat die Verbandswatte bereits in fünf Streifen geschnitten und versucht nun bei ihrer Mutter einen Pfotenverband anzulegen. Nachdem sie zwischen jeden Finger ein Streifen der Verbandswatte gelegt hat, wird die komplette Hand mit zwei weiteren Verbänden umwickelt. „Der Pfotenverband kann erstmal auch gut am Menschen geübt werden“, erklären die Kursleiter Ralph Olschewski und Dirk Orzessek.
DRK Herne und Wanne-Eickel bietet regelmäßig Kurse an
Seit Oktober bietet das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverbandes Herne und Wanne-Eickel regelmäßig diese Kurse an. Hier erfahren Hundehalter alles über das richtige Verhalten in Notfällen, aber auch, wie man einen Maulkorb anlegt oder den Puls des Tieres misst. Fast alles wird auch am lebenden Hund vorgeführt.
Zu diesem Zweck hat Dirk Orzessek seinen vierjährigen Siberian Husky Hengheng mitgebracht, an dem er zum Beispiel das richtige Tragen und Fixieren demonstriert. Dann dürfen die Teilnehmer selbst aktiv werden und das Gelernte an Hundeattrappen ausprobieren.
Heike Hübner hat seit knapp einem Jahr ihren Mischling und ist das erste Mal bei einem Erste-Hilfe-Kurs. „Ich trainiere viel mit meinem Hund, da ist es gut, informiert zu sein, was im Notfall zu tun ist“, sagt sie. Eine Notfalltasche hat sie immer dabei. „Die werde ich auf jeden Fall noch um ein Schnauzband erweitern,“ so Heike Hübner. Neu für sie war, wie man den Puls an der Muskelspalte des Innenschenkels richtig misst.
In Notfällen dem Hund helfen können
Der Mischlingsmix von Stefanie Thomczyk und Rosa Kremzow lebt seit drei Monaten bei der Familie und ist ihr erster Hund. „Wir sind viel mit ihm draußen und wollen auch später mit ihm in den Urlaub fahren. Da ist es ganz gut, über die ersten Maßnahmen in Notfällen Bescheid zu wissen. So kann man auch das ein oder andere vorbeugen und muss nicht sofort zum Tierarzt,“ meint Stefanie Thomczyk und fügt anschließend noch hinzu: „Hier in dem Kurs wird man sich den Dingen nochmal bewusster, wie und womit man seinem Hund helfen kann.“
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Dass dieses Wissen manchmal das Leben des eigenen Hundes retten kann, zeigt ein Erlebnis von Dirk Orzessek mit Hengheng. Nachdem diese letztes Jahr eine Magendrehung erlitten und durch das schnelle Einordnen der Symptome überlebt hat, kam den beiden ehrenamtlichen Mitarbeitern die Idee für einen Erste-Hilfe-Kurs am Hund.
Körpersprache des Hundes richtig deuten
Beide sind schon über 30 Jahre Erste-Hilfe-Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz. Auch Hengheng ist mittlerweile ein zertifizierter Assistenzhund. Zu den vierstündigen Kursen in der Geschäftsstelle des Deutschen Roten Kreuzes in der Harkortstraße 29 dürfen die Teilnehmer ihre treuen Begleiter allerdings nicht mitbringen. „Das würde für zu viel Unruhe sorgen, sowohl für die Menschen als auch die Tiere,“ erklärt Ralph Olschewski.
Nächster Kurs im Mai
Die Erste-Hilfe-Kurse werden jeden zweiten Monat angeboten und finden meistens am Wochenende zwischen 10 und 14 Uhr statt.
Der nächste Kurs ist am 2. Mai. Die Teilnahme kostet 39 Euro pro Person. Anmeldungen nimmt das DRK per Mail (ausbildung@drk-herne.de) und telefonisch unter 02325 9691554 entgegen.
„Wir fahren aber auch zu Vereinen und bieten den Kurs vor Ort an. Dann können die eigenen Hunde auch mitgebracht werden,“ ergänzt er. Das Angebot werde gut angenommen, vielen sei es wichtig zu wissen, wie sie sich im Notfall zu verhalten haben. Der Kurs hat aber auch noch andere Vorteile. „Es geht vor allem auch darum, seinen Hund richtig einschätzen zu können und die Körpersprache richtig zu deuten. An dem Verhalten lässt sich schon vieles sehr früh erkennen,“ erklärt Ralph Olschewski abschließend.