Bottrop. Hundebesitzer sollen beim Radfahren in der prallen Sonne die Tiere nicht mitlaufen lassen. Auch das Tierheim sorgt sich bei der Hitzewelle.

Hunde sollen in der Hitze beim Fahrradfahren nicht nebenher mitlaufen. Das wünscht sich Helga Pittelkau. Sie ist selbst Hundebesitzerin und macht sich Sorgen um die Gesundheit der Vierbeiner. Schon mehrfach hat sie beobachtet, wie Herrchen und Frauchen in der Mittagssonne über den aufgeheizten Asphalt fahren, ihre kleinen Lieblinge dabei an der Leine führend.

Die meisten denken womöglich, dass sie den Hunden mit der Bewegung an der frischen Luft eine Freude machen. Ein Irrglaube. „Das ist keine Tierliebe“, meint Helga Pittelkau. „Hunde brauchen bei der großen Hitze keinen Auslauf.“ Bei Hildegard Frank-Tüllmann, Leiterin des Bottroper Tierheims, suchen die tierischen Bewohner zurzeit jedes schattige Plätzchen, dass sie finden können. Sie teilt die Einschätzung von Helga Pittelkau. „Auf gar keinen Fall“, antwortet sie auf die Frage, ob Hunde bei der Hitze neben dem Rad mitlaufen sollen.

Hunde leiden bei der Hitze wie Menschen

Ist der Mensch körperlich erschöpft, kann er sich in seinem Zustand artikulieren und ausdrücken. Anders der Hund. „Er kann nicht sprechen“, sagt sie. Ihm bleibt also nichts anderes übrig als zwingend mitzulaufen. Der Besitzer sollte sein Tier, „genaustens kennen“, sagt Frank-Tüllmann. Je nach Gesundheitszustand (Herz-Kreislauf- oder Gelenk-Erkrankungen, Alter) und Rasse kämpfen Hunde ebenso mit der Hitzewelle wie Menschen. Letztlich entscheidet der Besitzer bei den aktuellen Temperaturen über das Wohl und Wehe des Tieres.

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„Es gibt Hunde, die Auslauf brauchen und gefordert werden müssen“, sagt die Tierheimleiterin. Aber trotzdem empfiehlt sie bei der Hitze, die Aktivitäten mit dem Vierbeiner lieber in den frühen Morgen oder in die kühleren Abendstunden zu verschieben. Außerdem warnt sie davor, Tiere im geparkten Auto zurückzulassen. Schnell wird der Wagen zur tödlichen Falle. „Der Fahrzeuginnenraum kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung innerhalb kürzester Zeit auf bis zu 60 Grad Celsius aufheizen“, heißt es vom ADAC. „Die Fenster einen Spalt breit aufzulassen, ist keine Lösung.“

Das geparkte Auto wird zur tödlichen Falle

Frank-Tüllmann berichtet, dass es immer wieder vorkommt, dass Besitzer „mal eben“ etwas einkaufen gehen. Doch der Einkauf zieht sich unerwartet hin. „Man trifft Bekannte, kommt ins Gespräch oder die Schlange an der Kasse ist länger“, sagt sie. Aus wenigen Minuten wird eine Viertelstunde oder noch mehr. Letztlich vergisst man die Zeit und das Tier.